Brandanschlag auf Zürcher S-Bahn
Polizei schliesst politisches Motiv nicht aus

Seit heute Morgen geht auf dem Zürcher S-Bahn-Netz nichts mehr. Nun vermutet die Polizei, dass der Anschlag einen politischen Hintergrund haben könnte. Und zieht Parallelen zu einem Vorfall vom letzten Silvester.
Publiziert: 07.06.2016 um 17:46 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 14:59 Uhr
Hier brannte der Schacht: SBB-Mitarbeiter begutachten den Schaden in Zürich-Nord.
Foto: Philippe Rossier

Tausende Pendler kamen zu spät zur Arbeit, zur Schule oder an die Lehrabschlussprüfung. Grund: Ein Brand in einem Kabelschacht in Zürich-Nord (BLICK berichtete).

Schon früh war für die Polizei klar: Es war Sabotage. Jemand muss das Feuer absichtlich gelegt haben. Am Abend verdichten sich nun diese Vermutungen.

«Ein Bekennerschreiben ist bisher nicht aufgetaucht», sagt Judith Hödl, Sprecherin der Stadtpolizei zur «NZZ». Man ermittle deshalb in alle Richtungen. Einen politischen Hintergrund schliesse man aber derzeit nicht aus.

Total überfüllt: Das Tram Nr. 10 ist die einzige ÖV-Alternative zum Zug.
Foto: Keystone.

Die Stadtpolizei untersuche, ob es Parallelen zu einem Vorfall Ende Dezember 2015 gab. Damals, an Silvester, brannte ein Elektroverteilkasten im Tramtunnel Schwamendingen. Auch damals ging die Polizei von Brandstiftung aus.

Sabotage gleich an zwei Orten

Von diesem Tramtunnel ist es ein kurzer Weg zur Stelle des heutigen Kabelbrands zwischen Bahnhof Oerlikon und Zürich-Flughafen.

Auch hier gingen die Täter sehr gezielt vor und überliessen nichts dem Zufall. Um sicher zu gehen, dass sie Schaden anrichten, sabotierten sie laut «Tages-Anzeiger» Kabel entlang der Gleise gleich an zwei Orten.

Allein der Sachschaden beträgt mehrere Hunderttausend Franken. Der volkswirtschaftliche Schaden ist ungleich höher.

Und das Chaos geht weiter: Die Strecke zwischen Oerlikon und Zürich Flughafen bleibt bis mindestens 19 Uhr gesperrt. (bö)

Die aktuellen Ausfälle laut SBB.
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