«Rupf sie abe»
Kamera erwischt Teenie-Bande bei Einbruch auf Thurgauer Schiff

Einbrecher haben sich am Montag Zugang zum Event- und Gastroschiff erMarina verschafft und dabei Zigarren, Wein und Bargeld gestohlen. Die Bilder der drei jugendlichen Täter veröffentlichten die Betreiber auf Facebook.
Publiziert: 19.09.2024 um 11:58 Uhr
|
Aktualisiert: 19.09.2024 um 13:03 Uhr
1/5
Erwischt: Eine Überwachungskamera filmte drei Jugendliche auf frischer Tat. Sie waren in der Nacht in das Schiff namens erMarina eingebrochen.
Foto: Screenshot Facebook / ErMarina Stedischiff

Auf einen Blick

  • Einbrecher drangen in das Event-Schiff erMarina ein
  • Die Diebe stahlen Zigarren, Weinflaschen und Stockgeld
  • Drei Jugendliche mit Thurgauer Dialekt wurden auf Video erkannt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Christina_Benz_Praktikantin News–Desk_Blick_1-Bearbeitet.jpg
Christina BenzRedaktorin News

Die Besatzung der erMarina erlebte am Montag eine böse Überraschung. Einbrecher hatten sich in der Nacht Zugang zum Schiff am Hafen Ermatingen TG verschafft. Offenbar aber, ohne vorher zu checken, ob sie von einer Überwachungskamera beobachtet werden. Und so konnten die Betreiber später auf dem Überwachungsvideo zuschauen, wie die Einbrecher lange am Schloss herumhantierten und schliesslich ins Boot eindrangen.

Was genau geklaut wurde, ist noch unklar. Das Inventar ist noch nicht abgeschlossen. Aber was bereits aufgefallen ist: «Der Zigarren-Humidor ist leergeräumt, einige Flaschen Wein fehlen und das Stockgeld ist weg», sagt die Inhaberin zu Blick. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie das Schiff erMarina.

Schloss und Kamera landen im See

Grössere Gegenstände haben die Diebe nicht beachtet. «Sie haben das genommen, was sie tragen konnten», vermutet die Inhaberin. Um sich vor Diebstahl zu schützen, hatten sie extra ein zusätzliches Schloss an der Tür und eine Überwachungskamera montiert. «Schloss und Kamera fanden wir am nächsten Tag im See.» 

Erst nach etwa zehn Minuten hatten die Diebe die Kamera entdeckt. «Darauf meinte einer ‹Rupf sie abe› und dann war das Bild verschwunden», so die Inhaberin weiter zu Blick. Doch da war es schon zu spät. Die Bilder waren schon übermittelt. Die Aufnahmen der Täter teilte erMarina auf Facebook.

Und schrieb unter anderem dazu: «Es handelt sich um drei Jugendliche mit reinstem Thurgauer Dialekt – ganz klar erkennbar.» Und, dass die Polizei ebenfalls informiert wurde. 

«Ich weiss, man darf und soll keine Bilder von anderen Personen veröffentlichen. Aber ich wollte meine Gemeinde warnen, das macht man hier so», erklärt die Unternehmerin.

Grundsätzlich ist das Posten von Videoaufnahmen nicht erlaubt, wenn die darauf abgebildete Person nicht damit einverstanden ist. Sonst droht eine Zivilklage. Aber «in diesem Fall muss die Person, die die Bilder veröffentlicht hat, wohl eher nicht mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, da die Täterschaft eine solche Anzeige selbst erstatten müsste», sagt Kapo-Sprecher Ralf Frei zu Blick.

«Ich habe mir das gar nicht richtig überlegt»

«Die Ermittlung und Fahndung im Zusammenhang mit strafbaren Handlungen ist nicht die Aufgabe von Privatpersonen, sondern der Polizei. Deshalb ist davon abzusehen, solche Videos ins Netz zu stellen», erklärt der Mediensprecher weiter. 

«Ich habe mir das gar nicht richtig überlegt», sagt die Inhaberin. «Ich wollte nicht, dass jemand die Täter sucht. Das ist Sache der Polizei. Es war als Warnung gedacht.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?