Foto: Screenshot Anadolu Agency

Attentat in Rümlang ZH vereitelt
Polizei entschärft scharfe Bombe gegen Türkische Gemeinschaft Schweiz

In Rümlang ZH konnte vergangene Woche ein Anschlag gegen eine türkische Gruppierung vereitelt werden. Spezialisten der Kantonspolizei entschärften eine Bombe. Das mutmassliche Ziel des Anschlags beschuldigt die Kurdische Arbeiterpartei PKK als Attentäter.
Publiziert: 03.05.2021 um 02:46 Uhr
|
Aktualisiert: 04.05.2021 um 09:30 Uhr
1/4
Seref Yildiz, Vorsitzender der Türkischen Gemeinschaft Schweiz, war offenbar Ziel des Anschlags.
Foto: itt-tgs.ch

Ein verdächtiger Gegenstand in einem Briefkasten in Rümlang ZH hat am Donnerstag einen Grosseinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Spezialisten der Zürcher Kantonspolizei konnten eine scharfe Bombe sichern und entschärfen. Der Briefkasten gehörte der Türkischen Gemeinschaft Schweiz (TGS), einem der türkischen Regierung nahen Dachverband von fast 100 in der ganzen Schweiz tätigen lokalen Vereinen und Organisationen.

Laut dem TGS-Vorsitzenden Seref Yildiz konnte dabei ein Bombenanschlag vereitelt werden. Die Polizei habe ihm gesagt, die Bombe sei echt und bereit zu explodieren, wie Yildiz gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur «Anadolu» bestätigte. Yildiz betonte, er habe sofort Verdacht geschöpft, dass etwas nicht in Ordnung war, und die Polizei gerufen. Die Polizei habe den Fall sehr ernst genommen, das Gebiet abgesperrt und das Gebäude komplett evakuiert.

PKK beschuldigt

Yildiz beschuldigt Anhänger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Drahtzieher hinter dem geplanten Attentat. Wegen mehrfacher Drohungen seitens der PKK habe er seinen Wohnsitz in der Schweiz bereits wechseln müssen und versuche, ihn geheim zu halten. In den vergangenen zwei Jahren sei er gleich fünf Mal von der «Terroristengruppe» attackiert worden. Yildiz fordert die Schweizer Behörden auf, die Täter zu finden und sie so schnell wie möglich vor Gericht zu stellen.

Die Kantonspolizei Zürich bestätigte den Einsatz, ohne die Umstände genauer zu erläutern. Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich, hiess es, bargen den Gegenstand und brachten ihn zur kriminaltechnischen Untersuchung in einen Delaborierstand. Die wegen der Bergung der Bombe gesperrten Strassen konnten nach einem rund dreistündigen Einsatz für den Verkehr wieder freigegeben werden. (kes)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?