Gabi Stocker (44) aus Obermumpf im Aargauer Fricktal ist entrüstet: Auto-Rowdys sind quer über den Acker der Familie geblocht, drehten im Schnee vergnüglich ihre Runden. Sie haben tiefe Furchen im Feld hinterlassen. «Wer tut so was? Wir sind schockiert und traurig», sagt Stocker.
Es ist der dritte bekanntgewordene Fall der Rowdy-Fahrer. Bereits im Nachbardorf Schupfart AG drehten die Drift-Fahrer ihre Runden. Und auch im 40 Minuten entfernten Walterswil SO hinterliessen sie ihre zerstörerischen Spuren (BLICK berichtete).
Die Schäden im Fall Obermumpf seien kaum zu beziffern, sagt Gabi Stocker. «Sie haben unseren IP-Suisse-Roggen teilweise zerstört», sagt die Bäuerin. Das Feld war schon angesät, die Triebe bereits mehrere Zentimeter gewachsen. «Überall dort, wo die Triebe aus der Erde herausgerissen wurden, wird nichts mehr wachsen. Ausser vielleicht Unkraut, das wir dann im Sommer in mühsamer Handarbeit entfernen müssen.»
Sie ärgert vor allem, dass die Fahrer wohl nichts von Ackerbau verstehen würden. «Der Boden war nicht gefroren – deshalb die riesigen Schäden. Manche Kulturen werden eben schon im Herbst angesät, dessen waren sich die Täter wohl nicht bewusst. Die Natur befindet sich zwar in der Vegetationsruhe, aber das ist doch kein Freipass, sich mit Fahrzeugen auf den Äckern und Wiesen auszutoben.» Diese gelte genauso, wenn der Boden gefroren sei. «Dann wären die Schäden vielleicht nicht so verheerend, aber es würde trotzdem welche hinterlassen. Man fährt doch einfach generell nicht einem Landwirt aufs Land, das ist schliesslich sein Eigentum. Ich fahre ja auch niemandem durch den Garten.»
Sie ist sich ziemlich sicher, dass es zwei Fahrer waren. «Ich habe Bilder von unserem zerstörten Acker auf Facebook gepostet, woraufhin mir ein Augenzeuge berichtete, am Mittwoch letzter Woche zwei Autos beobachtet zu haben. Einer davon war ein Pickup.» Sie habe unterdessen Anzeige erstattet, genauso wie ein zweiter Bauer aus Obermumpf. «Denn sie zogen so weite Kreise, dass es zwei Felder getroffen hat. Der andere Landwirt hatte Weizen angepflanzt – der ist auch teilweise zerstört.»
Gabriela Stocker hofft nun, dass die Rowdy-Fahrer so schnell wie möglich erwischt und zur Rechenschaft gezogen werden. «Denn die Landwirte pflegen mit viel Liebe die Kulturflächen – es ist schade, dass manche die Schönheit der Natur nicht sehen.»
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