Sein Zuhause in Fiesch VS ist voller Schimmel. Die hässlichen schwarzen Flecken ziehen sich durch die ganze 2½-Zimmer-Wohnung von Roland Wellig (64). Ihn plagen Husten und Schlafprobleme. Wegen des Schimmels, glaubt der IV-Bezüger. Schuld sei die mangelhafte Isolation der Wohnung.
Wellig kaufte für mehrere Hundert Franken Mittel, um dem Pilz zu Leibe zu rücken. Vergeblich. Denn: Hartnäckiger Schimmel gehört in professionelle Hände. Seit acht Jahren lebt Wellig schon mit dem Schimmelpilz. Warum ist er nicht längst ausgezogen? «Ich bin hier im Dorf aufgewachsen, mein soziales Umfeld ist hier», sagt der ehemalige Coiffeur. «Die Lage der Wohnung ist toll, ich kann meine Hühner nebenan halten.» Er habe lange eine neue Bleibe in der Region gesucht, ohne Erfolg.
Besitzerin der Wohnung ist die Matterhorn Gotthard Bahn. Dort findet man, Welling sei selber schuld. Mediensprecher Jan Bärwalde sagt: «Wir haben Herrn Wellig die Wohnung in tadellosem Zustand übergeben.» In einem Mietverhältnis trage auch der Mieter eine Sorgfaltspflicht. Bärwalde räumt ein, dass das Schimmelproblem bekannt ist. Man biete schon lange Hand für eine einvernehmliche Lösung, aber der Mieter sei stur. «Das Mietverhältnis mit Herrn Wellig ist eine Herausforderung», sagt Bärwalde. «Er wollte sich eine alternative Wohnmöglichkeit für zwei bis drei Monate suchen, so dass wir in dieser Zeit die Mietwohnung sanieren könnten.»
Nur will offenbar niemand Roland Wellig vorübergehend ein Obdach bieten. Auf Nachfrage von BLICK heisst es im Dorf, er schiebe allen anderen die Schuld für seine Probleme in die Schuhe. Das komme bei den Leuten nicht gut an.
Wellig hat beschlossen, keine Miete mehr zu zahlen. Das wiederum kommt bei der Matterhorn Gotthard Bahn gar nicht gut an. «Wir haben Herrn Wellig eine Frist gesetzt», so Bärwalde. «Wird die Miete dauerhaft nicht mehr bezahlt, können wir ihm die Wohnung nicht mehr zur Verfügung stellen.»
Schimmel mag kalte Wände und Feuchtigkeit. Ungenügende Belüftung oder Isolation sind meist Ursachen für den Pilzbefall. Folgen: Atemwegsreizungen bis zu chronischem Husten und Allergien. «Hartnäckigen Schimmel bekämpft man mit professionellen Mitteln», sagt Ruedi Spöndlin vom Mieterverband. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt: regelmässig lüften, Wäsche nicht in der Wohnung trocknen und Möbel nicht an kühle Aussenwände stellen. Bei Schimmelbefall schickt man am besten einen eingeschriebenen Brief mit Fotos an den Vermieter.
Schimmel mag kalte Wände und Feuchtigkeit. Ungenügende Belüftung oder Isolation sind meist Ursachen für den Pilzbefall. Folgen: Atemwegsreizungen bis zu chronischem Husten und Allergien. «Hartnäckigen Schimmel bekämpft man mit professionellen Mitteln», sagt Ruedi Spöndlin vom Mieterverband. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt: regelmässig lüften, Wäsche nicht in der Wohnung trocknen und Möbel nicht an kühle Aussenwände stellen. Bei Schimmelbefall schickt man am besten einen eingeschriebenen Brief mit Fotos an den Vermieter.