Roger Köppel und die Schweizer Armee
Vom Psychiater vom Militärdienst befreit

«Weltwoche»-Boss und SVP-Nationaratskandidat Roger Köppel tritt für eine starke Armee ein. Er selbst konnte als junger Mann aber nicht mithelfen, die Wehrtüchtigkeit der Schweiz zu verbessern.
Publiziert: 15.03.2015 um 08:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 01:05 Uhr
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Verleger, Journalist, Hardrockfan, SVP-Kandidat und dienstuntauglich: Roger Köppel musste aus psychischen Gründen auf den Militärdienst verzichten.
Foto: Keystone

Um sein persönliches Verhältnis zur Schweizer Armee machte «Weltwoche«-Chef Roger Köppel gerne ein Geheimnis. Nun teilt er gegenüber der SonntagsZeitung mit: «Ich war an der Aushebung und wurde aus medizinischen Gründen leider für untauglich erklärt.»

Zugleich betont er, schon ganz der stramme SVP-Politiker: «Politisch bin ich für eine starke Schweizer Armee. Ich stehe voll hinter der militärischen Landesverteidigung.» Allerdings ist dies nur die halbe Wahrheit: Der junge Köppel liess sich im dienstfähigen Alter ein ärztliches Zeugnis ausstellen – nicht von einem Augenarzt notabene, sondern von einem Psychiater, dessen Name der SonntagsZeitung bekannt ist und der noch heute in Zürich praktiziert.

Bekanntlich durchlitt Köppel gerade in jenen Jahren mit dem Tod seiner Eltern eine tragische Lebensphase. Er sagt auf Nachfrage: «Meine Militärrekrutierung fiel in eine für mich schwierige Zeit nach dem frühen Tod meines Vaters und dem Selbstmord meiner Mutter. Diese Umstände führten dazu, dass ich aus medizinischen Gründen ausgemustert wurde. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.»

Ob Köppel den «blauen Weg» ging, sich also unter dem Vorwand eines ärztlichen Befunds aus der Dienstpflicht befreite, muss offen bleiben – psychische Zweifel oder Ängste sind bei ihm heute jedenfalls nicht mehr auszumachen. (bih)

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