Stefan Winiger (47) ist wütend. Im Internet-Vergleichsportal Tripadvisor stehen Behauptungen über sein Restaurant, die nachweislich falsch sind. Trotzdem bleiben die Verantwortlichen stur und weigern sich partout, die anonymen Beiträge zu löschen.
Ein User schreibt: «Grimmige Wirtin, unfreundlich nach Ferien»
Winiger führt seit einem Jahr das Chalet Schild auf der Rigi – direkt an der Langlaufloipe. «Das Lokal läuft gut», sagt der Pächter zu BLICK. «Auf Tripadvisor erscheinen aber immer wieder geschäftsschädigende Beiträge.» Besonders eine Kritik trifft ihn hart. Am 22. November 2016 schrieb jemand: «Grimmige Wirtin. Sogar nach den Ferien sind die Besitzer noch unfreundlich.»
Beide Vorwürfe sind schlicht falsch. Der Beitrag erschien während der Betriebsferien. Und: Eine Wirtin gibt es nicht. «Solche Lügen schmerzen», sagt Winiger. «Ich arbeite hart für das Wohl meiner Gäste.»
Tripadvisor meldet sich nur mit Standard-Mail
Er reagiert und beanstandet den Kommentar bei Tripadvisor. Zurück kommt ein unpersönliches Standard-Mail: «Wir haben unsere Untersuchung Ihrer Bedenken abgeschlossen, indem auch alle weiteren Aspekte der strittigen Bewertung eingeschätzt wurden. Diese Bewertung stimmt mit unseren Richtlinien überein.»
Der Rigi-Wirt bleibt hart, reklamiert erneut und erhält nochmals die gleiche Antwort. Darin heisst es am Schluss, dass ein Büro in Needham im US-Bundesstaat Massachusetts für weitere Fragen zuständig sei.
«Man fühlt sich machtlos», sagt Winiger. Viel schlimmer für den Wirt: Er weiss nicht, wer die bitterböse Kritik verfasst hat. Ebenso wenig, wer sein Chalet überhaupt auf Tripadvisor angemeldet hat. Fakt ist: Beim Portal kann jeder ungefragt ein Restaurant hinzufügen – und gleich auch noch kommentieren (siehe Box).
Stecken ehemalige Stammgäste dahinter?
Möglich, dass ihm jemand bewusst schaden will. «Es gibt ehemalige Stammgäste, denen mein Konzept nicht gefällt», sagt Winiger. Dafür habe er zwar Verständnis, er wolle sich aber «nicht verbiegen». Sein oberstes Ziel: «Endlich mein Restaurant von Tripadvisor wegzukriegen!»