Bestes Skiwetter – viel Schnee und sehr viel Sonne locken jetzt wieder Tausende Wintersportler in die Berge. Hochsaison herrscht deshalb auch bei den Pistenrettern, wie der Chef der Pistenrettungen im Skigebiet von Davos-Klosters, Vali Meier, bestätigt. Immer öfter kommen dabei Helikopter zum Einsatz, wie aktuellste Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bfu) zeigen.
Flog die Rega 2012 zum Beispiel noch 1502 Patienten nach Wintersportunfällen ins Spital, lag diese Zahl im letzten Jahr bereits bei 1626 – ähnlich hoch wie bereits im Jahr davor.
Der grösste Teil der Verunfallten waren Skifahrer oder Snowboarder auf der Piste, Variantenfahrer oder Schlittler machten bloss geringe Anteile aus. Auch andere Heli-Retter verzeichnen eine Zunahme der Rettungen per Heli.
Im Zweifelsfall für Heli
Die Tendenz zu mehr Einsätzen aus der Luft stösst inzwischen sogar bei Nothelfern auf Kritik: unter anderem bei Martin Gappisch vom Dachverband der Retter (IVR), der gegenüber SonntagsBlick eine weitere Zunahme voraussagte.
Den Entscheid über einen Heli-Einsatz trifft am Ende der lokale Pistenrettungsdienst – so auch in Davos-Klosters, wie Vali Meier bestätigt. Fast immer komme der Hubschrauber etwa bei Rückenverletzungen, Hirnerschütterungen oder Oberschenkelfrakturen. «Dann bieten wir immer einen Heli auf», so Meier.
Weitere Gründe, statt dem Rettungsschlitten Fluggerät einzusetzen, sind schlechte Sicht oder fehlender Schnee auf der Talabfahrt. «Auch wenn der Verunfallte in steilem Gelände liegt, setzen wir auf die Rettung aus der Luft», so Meier.
Hohe Kosten
Eine schnelle Rettung mit dem Heli könne auch den Heilungsprozess positiv beeinflussen – etwa bei einer ausgerenkten Schulter. Die Zahlen der Rega zeigen jedoch auch: Die Hälfte ihrer Wintersporteinsätze fliegt sie wegen Arm- oder Unterschenkelverletzungen.
Am Ende steht in den meisten Fällen die Unfallversicherung für die entstandenen Kosten gerade – und die liegen bei einer Heli-Rettung fast doppelt so hoch wie bei der Ambulanz.