Bashkim Ameti (31) trauert noch immer um seine Französische Bulldogge Rambo (†5). Der Hund wurde am 22. Mai in Emmenbrücke LU angefahren und starb anschliessend in der Tierklinik.
An dem verhängnisvollen Freitag hat der Albaner mit serbischem Pass frei. Er spaziert mit seinem Hund Rambo und einem Kollegen und dessen Hund am Bahnhof vorbei. Das Vierergrüppchen ist auf dem Gehweg, als plötzlich ein weisser Kleinwagen von der Seite auf das Trottoir einbiegt. Ziel des betagten Lenkers ist ein naher Firmen-Parkplatz. Laut Ameti fährt der Senior zuerst in die schwarze Bulldogge hinein – und hält darauf kurz an. Dann gibt er wieder Gas. «Er traf mich am linken Bein», erinnert sich Ameti.
Das Herrchen geht auf den Rentner los
«Ich landete auf der Motorhaube und prügelte auf das Auto ein», so Ameti. «Erst dann hielt der Mann an und stieg aus.» Der aufgewühlte Hundebesitzer kommt nun richtig in Fahrt und gesteht: «Ich rastete aus. Der Mann war null einsichtig. Ich stiess ihn von mir weg.» Faustschläge gegen den Mann, wie es in dem Strafbefehl steht, streitet er allerdings ab.
Ametis Kollege hält ihn schliesslich zurück. Die beiden gehen nach dem Unfall wie geplant zum Coiffeur. Doch: Sein Hund Rambo wirkt weiter geschockt und apathisch. «Ich sah sofort, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Er bewegte sich so komisch», so der Hundebesitzer. «Ich rief unseren Tierarzt an. Der sagte, wir sollten um 14 Uhr vorbeikommen.» Und: «Wir gingen vorher zur Polizei, um eine Anzeige aufzugeben.» Auch das Prügel-Opfer zeigt seinen Widersacher an.
Tod mit Folgen
Derweil geht es Rambo immer schlechter. Sein Tierarzt rät, ihn in eine grössere Klinik zu bringen. Ameti fährt seinen Hund in die Tierklinik Ennetsee in Hünenberg ZG. «Sie sagten mir, dass Rambo beatmet werden muss», sagt Ameti. Später der Schock: «Um 20 Uhr am Samstag riefen sie mich an, um zu sagen, dass Rambo gestorben sei.»
Damit nicht genug: «Ich kassierte einen Strafbefehl. Wegen Tätlichkeit und Sachbeschädigung muss ich Geldstrafe, Busse und Verfahrenskosten von 1380 Franken bezahlen. Dazu kommen der Schaden am Auto, der Anwalt und die Beerdigung von Rambo.» Ameti hadert: «Der Unfallverursacher kam bisher ungeschoren davon. Das ist doch ungerecht.»
Ameti will vor Gericht weiter für seinen Rambo kämpfen
Ganz abgeschlossen ist das Verfahren laut der Staatsanwaltschaft Luzern noch nicht. Sprecher Simon Kopp erklärt aber gegenüber BLICK, warum das Verfahren gegen den Rentner vermutlich bald eingestellt wird: «Wir haben einerseits einen Zeugen, der den Vorfall gesehen hat. Es gab keinen Kontakt zwischen dem Auto und dem Hund. Der Tierarzt konnte keine klare Aussage über die Todesursache des Hundes machen. Denn der Hundehalter wollte die vom Tierarzt vorgeschlagene Autopsie zur Klärung der Todesursache nicht.»
Dennoch ist Ameti fest entschlossen, den Streit vor Gericht auszufechten. Er bleibt nämlich bei seiner Version: «Der Zeuge kann den Unfall nicht gesehen haben. Zwischen ihm und uns war ja das Auto. Wir wurden angefahren.» Wegen der Kosten verzichtet er bis auf weiteres auf einen Anwalt und kündigt an: «Ich werde alleine für Rambos Gerechtigkeit kämpfen!»