Zum Auftakt war am Donnerstagabend ein erstes gemeinsames Gebet geplant. In der durch die protestantische Reformation geprägten Stadt Basel gebe es heutzutage zahlreiche ökumenische Initiativen, sagte der aus Deutschland stammende Prior Frère Alois gemäss Redetext in der St. Jakobshalle. Sich in Basel zu versammeln, sei daher auch ein Zeichen für den Zusammenhalt der Christen.
Zwischen 15'000 und 20'000 Jugendliche aus mehr als 45 Ländern hatten die Organisatoren insgesamt zum fünftägigen Treffen erwartet. Allein aus Polen sollten gegen 4900 Gäste anreisen. Auch die Ukraine stellt mit 2800 Jugendlichen eine der grössten Deputationen. Aus Deutschland sollen um die 1500 Personen teilnehmen.
Die jungen Menschen trafen im Verlauf des Tages - unter anderem mit rund 240 Bussen - teils in Basel, teils aber auch in Saint-Louis F und Lörrach D ein. Das 40. Treffen ist zugleich das erste trinationale. Basel sei eine europäische Stadt, sagte Frère Alois weiter. Er wolle darauf hinweisen, dass es beim Aufbau Europas kein Zurück geben könne.
Bis zum 1. Januar 2018 stehen gemeinsame Gebete und Diskussionen über soziale und gesellschaftliche Themen auf dem Programm. Zum Jahreswechsel feiern die jungen Menschen zusammen ein «Fest der Nationen».
Die Teilnehmenden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sind bei Gastfamilien, Wohngemeinschaften und Einzelpersonen untergebracht. Hatten Mitte Dezember noch mehrere tausend Schlafplätze gefehlt, wurden gemäss Organisatoren bis zum Start für nahezu alle Personen Gastgebende gefunden.
Das Taizé-Treffen war 1978 in Paris zum ersten Mal durchgeführt worden. Nach Genf vor zehn Jahren ist Basel die zweite Schweizer Stadt, welche die Grossveranstaltung beherbergt.
Organisiert werden die Jugendtreffen von der im ostfranzösischen Ort Taizé ansässigen ökumenischen Mönchsgemeinschaft. Gegründet hatte diese 1940 Frère Roger Schulz, ein 2005 verstorbener Pastor aus dem Kanton Waadt.