Das fünftägige Treffen der jungen Christinnen und Christen hatte am Donnerstagabend mit einem ersten gemeinsamen Gebet in der Basler St. Jakobshalle begonnen. Der Basler Bischof Felix Gmür zeigte sich beeindruckt vom Zusammenkommen der verschiedenen Kulturen, Völker, Menschen und Lebensstile. Am Gebet habe er eine Ruhe und eine Konzentration auf das Kreuz und Christus gespürt.
Lukas Kundert, Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt, bezeichnete Taizé als «ökumenisches Wunder». Die Treffen seien eine «Jugendkulturbewegung», in der es keine Rolle spiele, aus welcher Kirche man stamme. Für seine Kirchgemeinde sei das Treffen das Hauptengagement im Reformations-Jubiläumsjahr.
Am Freitagmittag stand für die Taizé-Teilnehmenden ein Mittagsgebet in verschiedenen Kirchen der Basler Innenstadt auf dem Programm. Bis zum 1. Januar 2018 finden nebst den Gebeten auch Diskussionen über soziale und gesellschaftliche Themen statt. Zum Jahreswechsel feiern die jungen Menschen zusammen ein «Fest der Nationen».
Die Teilnehmenden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sind bei Gastfamilien, Wohngemeinschaften und Einzelpersonen in der Region Basel untergebracht. Einzelne Gruppe übernachten auch in Gebäuden von Kirchgemeinden. Insgesamt nehmen über 15'000 Jugendliche aus 45 Ländern am Treffen teil.
Das 40. Taizé-Treffen ist zugleich das erste trinationale. An der Organisation waren nebst Mitgliedern von Taizé verschiedene Kirchgemeinden aus dem Dreiländereck beteiligt gewesen. Das ist in den Worten von Bischof Felix Gmür ein gutes Zeichen dafür, dass das Christentum eins sein könne, wenn es denn wolle.
Am Treffen, das in diesem Jahr unter dem Motto «Eine Freude, die nie versiegt» steht, herrsche eine Stimmung des Vertrauens, wie Prior Frère Alois sagte. Dies sei wichtig in einer Gesellschaft, in der oft gedacht werde, dass das Misstrauen steige.
Somit hätten die Jugendtreffen durchaus auch eine politische Dimension, führte Frère Alois aus. Es entstehe ein Netzwerk unter Jugendlichen, das mithelfen könne, dass sich die einzelnen europäischen Länder künftig besser verstünden. Dies brauche es, um die Probleme zu meistern.
Das Taizé-Treffen war 1978 in Paris zum ersten Mal durchgeführt worden. Organisiert wird es von der im ostfranzösischen Ort Taizé ansässigen ökumenischen Mönchsgemeinschaft. Nach Genf vor zehn Jahren ist Basel die zweite Schweizer Stadt, welche die Grossveranstaltung beherbergt.