Lea Gnos

Lustlos starrt das Pferd in die Gegend. Es ist abgemagert, seine Rippen sind deutlich zu sehen. Der Boden seines Stalls ist mit Kot verdreckt.

Der Pferdehof von Daniela B.* (51) in Dietschwil SG sorgt im Dorf für erhitzte Gemüter. «Sie hält viele Tiere auf einem engen, dreckigen und matschigen Platz. Das geht jetzt schon ein Jahr so», sagt eine Anwohnerin. «Die Pferde können auch nicht mehr auf die Weide, weil B. dem Bauern, dem sie gehört, keine Gebühr mehr bezahlt hat», weiss die Tierfreundin. Die Dorfbewohner fordern ein Tierhalteverbot für Daniela B.
«Sie und ihr Partner halten auch zwei Rottweiler, die sich fast nur im Haus aufhalten und keinen Auslauf haben», so eine Nachbarin. Wegen eines Vogels wurde das Veterinäramt bereits einmal aktiv. «Sie haben ihr den Papagei weggenommen, weil sie zu wenig Platz für ihn hatte. 1000 Franken Busse musste sie zahlen», erklärt die Nachbarin.
Auch Reiterin Katja Wettstein (31) schlägt Alarm: «Die Tiere werden nicht artgerecht gehalten. Sie leben in einem dreckigen Stall. Die Pferde wirken auf mich abgelöscht und sind apathisch.» Das Veterinäramt sei informiert, aber: «Es dauert zu lange, bis etwas passiert.» Die Nachbarn sind sich einig: «Man muss ihr helfen. Es geht nicht, dass die Tiere leiden.»
Daniela B. streitet die Vorwürfe gegenüber BLICK ab. Zu den abgemagerten Pferden sagt sie: «Wir sind mit dem Tierarzt daran, eine Lösung zu finden.» Dann stellt sie fest: «Ich brauche keine dicken Pferde!» Mit ihren Hunden gehe sie nachts Gassi, weil sich die Nachbarn tagsüber wegen der Katzen beschwert hätten. Und für den Papagei habe sie einen grösseren Käfig bauen lassen.
Beim kantonalen Veterinäramt ist der Hof bekannt. «Kontrollen haben stattgefunden. Weitere Auskünfte kann ich Ihnen aus Gründen des Amtsgeheimnisses und des Datenschutzes nicht erteilen», so Kantonstierarzt Albert Fritsche.

_{* Name der Redaktion bekannt}