Regen, Bise, Trockenheit
Das Schweizer Wetter hat im April zahlreiche Rekorde gebrochen

Im April wurden in der Schweiz wettertechnisch mehrere Rekorde gebrochen: Vor allem in puncto Niederschlag und Bise war dieser Monat aussergewöhnlich. In Leukerbad, Kandersteg und Lauterbrunnen fiel Rekordregen, während die Ostschweiz unter grosser Trockenheit litt.
Publiziert: 16:19 Uhr
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Aktualisiert: 16:35 Uhr
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Mitte April sorgten diese Bilder für Schlagzeilen: Im Wallis kamen unglaubliche Schneemengen zusammen.
Foto: keystone-sda.ch
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Das Wetter hat im April in der Schweiz mehrere Rekorde gebrochen. Lokal fiel an einem Tag so viel Niederschlag wie nie zuvor. Gleichzeitig wurden andernorts rekordtiefe April-Schneehöhen gemessen. Zudem wehte die Bise lokal so stark wie noch nie.

An zehn Messstandorten im Wallis und an drei Messstandorten im Berner Oberland wurden die höchsten Eintagesniederschlagssummen seit Messbeginn registriert, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz) am Dienstag mitteilte. Dazu gehören Leukerbad VS (119 Millimeter/mm), Kandersteg BE (124 mm) und Lauterbrunnen BE (105 mm), an denen diese Messungen seit über 120 Jahren durchgeführt werden.

Auch beim Neuschnee brach der April 2025 bisherige Rekorde. In Montana VS fielen in einem Tag 58 Zentimeter Neuschnee. Zuvor sind seit Messbeginn noch nie mehr als 50 Zentimeter innerhalb eines Tages gefallen. Auch in Adelboden BE wurde in einem Tag mit 52 Zentimetern so viel Neuschnee gemessen wie noch nie zuvor.

Im Wallis zu nass, im Osten zu trocken

Während der April wegen der Starkniederschläge im Kanton Wallis deutlich nasser ausfiel als normalerweise, war der April andernorts deutlich zu trocken. In der Ostschweiz fiel im Durchschnitt nur halb so viel Regen wie im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 – lokal sogar nur ein Drittel.

Die seit Februar in weiten Gebieten der Schweiz anhaltende Trockenheit führte in der Ostschweiz in Berglagen auch lokal zu extrem geringen Schneehöhen. Auf dem Weissfluhjoch GR auf 2691 Metern Höhe erreichte die durchschnittliche Schneehöhe im April den rekordtiefen Wert von 120 Zentimetern. Der bisher tiefste Aprildurchschnitt von 136 cm stammt aus dem Jahr 1972. Die Schneemessungen auf dem Weissfluhjoch reichen bis 1959 zurück.

Bise fegte mit bis zu 84 km/h über die Schweiz

Zudem brach auch die Bise bisherige Rekorde: In Möhlin AG erreichten die Bisen-Böenspitzen 84 Kilometer pro Stunde (km/h) – das bisherige Maximum seit Beginn der Messungen im Jahr 1993 lag bei 73 km/h. Auch in Basel-Binnigen wurde mit einem Böenmaximum von 80 km/h der stärkste Bisensturm seit Beginn der Messungen im Jahr 1981 gemessen.

Trotz aller Rekorde war das Wetter im April mild. Im schweizweiten Mittel wurde der sechstwärmste April seit Messbeginn verzeichnet. Die durchschnittliche Temperatur lag 2,0 Grad über der Norm von 1991 bis 2020.

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