Rega leitete Einsatz per Handy
Paar rettet Wanderer (60) am Furka-Pass das Leben

Eine Verkettung glücklicher Umstände sowie das beherzte Eingreifen eines jungen Paares retteten am Samstag einem 60-jährigen Wanderer im Kanton Uri das Leben.
Publiziert: 17.06.2018 um 10:38 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:35 Uhr
1/4
Die Sidelenhütte am Furkapass.
Foto: zvg

Beim Abstieg von der Sidelenhütte (2708 Meter) beim Furkapass stiess ein Paar am Samstag auf einen Wanderer, der einen Herz-/Kreislaufstillstand erlitten hatte. Per Telefon wurde das Paar von einer Einsatzleiterin der Rega instruiert, wie sie den Mann bis zum Eintreffen des Rettungshelikopters reanimieren können.

Anschliessend konnte die Rega-Crew aus Erstfeld den Mann stabilisieren, medizinisch versorgen und ins Spital fliegen.

Zufälliger Anruf

Der Wanderer befand sich alleine auf dem Abstieg von der Sidelenhütte (UR), als sich sein Zustand kurz nach Mittag verschlechterte. Per Zufall rief ihn zu diesem Zeitpunkt eine Bekannte an, die aufgrund seiner Reaktion stutzig wurde und sich im Anschluss an das Telefonat an die Einsatzzentrale der Rega wandte.

Sie gab durch, dass sie soeben mit einem Bekannten telefoniert habe, der sich alleine auf einer Wanderung befände. Er sei verwirrt und habe auffällig geatmet. 

Wanderer atmete nicht mehr

Als die Einsatzleiterin der Rega den Wanderer anrief um nachzufragen, ob alles in Ordnung sei und ob er Hilfe brauche, beantwortete er den Anruf nicht. Beim zweiten Anruf der Rega meldete sich eine junge Frau am Telefon des Wanderers: Sie sei soeben mit ihrem Partner auf rund 2'600 Metern über Meer auf einen geschwächten und verwirrten Mann gestossen.

Dank der Notfall-App der Rega konnten die beiden der Einsatzzentrale ihren exakten Standort übermitteln. Noch während des Gespräches mit der Rega-Einsatzleiterin verlor der Wanderer das Bewusstsein und hörte auf zu atmen.

Per Seilwinde geborgen

Per Telefon instruierte die Einsatzleiterin das junge Paar, wie es den Mann bis zum Eintreffen der bereits alarmierten Rega-Crew reanimieren könne. Rega-Sprecher Adrian Schindler zu BLICK: «Die Frau nahm am Telefon die Anweisungen entgegen und gab sie ihrem Partner weiter, der die Herzdruckmassage vornahm.»

10 bis 15 Minuten später traf der Rega-Helikopter aus Erstfeld ein, und der Notarzt konnte den Mann medizinisch versorgen.

Anschliessend wurde der Patient an der Rettungswinde zum Zwischenlandeplatz geflogen, in den Rettungshelikopter umgeladen und von dort in einem stabilen Zustand ins nächste Zentrumsspital transportiert. (gf)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?