Dies berichtet die Forschungsanstalt Changins in einem Communiqué vom Freitag. Laboranalysen hätten die Feldbeobachtungen bestätigt. Die beiden Parzellen seien stark befallen. Betroffen seien Rebstöcke der Sorten Gamay, Garanoir, Gamaret, Mara und Pinot Noir unterschiedlichen Alters.
Es ist das erste Mal, dass die Rebenkrankheit in der Schweiz nördlich der Alpen auftritt. Bisher kam die Krankheit nur im Kanton Tessin vor, wo sie seit 2004 nachgewiesen ist.
Die Goldgelbe Vergilbung ist die am meisten gefürchtete Vergilbungskrankheit. Aufgrund ihrer sehr raschen Ausbreitung in und zwischen den Rebbergen ist sie eine Quarantänekrankheit, deren Auftreten unverzüglich gemeldet werden muss und deren Bekämpfung obligatorisch ist.
Die Krankheit wird von einem Insekt übertragen. Das Insekt alleine verursacht jedoch noch keine Schäden. Wenn es sich von mit der Krankheit befallenen Rebstöcken ernährt, kann das Insekt die Goldgelbe Vergilbung aber epidemieartig verbreiten.
Die jährliche Überwachung der Ausbreitung des Schädlings durch Agroscope habe gezeigt, dass sich die Zikade gut an unsere klimatischen Bedingungen angepasst hat. Der Kanton Waadt, das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und Agroscope arbeiten nun intensiv zusammen, um die Krankheit wieder auszurotten.
Die Schwarzholzkrankheit, eine weitere, jedoch weniger gefährliche Vergilbungskrankheit der Rebe, ist seit 1995 in der Schweiz präsent. Sie weist die gleichen Symptome wie die Goldgelbe Vergilbung auf, was die Erkennung erschweren kann; verfärbte, nach unten eingerollte Blätter, Austrocknung der Traubenstiele und/oder Welken der Traube, fehlende Verholzung der Triebe.
Die Rebenkrankheit Goldgelbe Vergilbung wurde vermutlich in den 1940er-Jahren aus dem Osten der USA nach Europa eingeschleppt.