Die römisch-katholische Kirche in der Schweiz hat neue Massnahmen gegen sexuellen Missbrauch beschlossen. Damit reagiert sie auf eine am Dienstag veröffentlichten Pilotstudie, die für die vergangenen 70 Jahre 1002 Missbrauchsfälle im Umfeld der katholischen Kirche der Schweiz nachweisen konnte.
Damit sollen die Aufarbeitung fortgesetzt und institutionelle Mängel angegangen werden. Dies teilten die Schweizerische Bischofskonferenz (SBK), die Konferenz der Ordensgemeinschaften und anderer Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens in der Schweiz (Kovos) und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) am Dienstag mit.
Meldestelle geplant
Konkret sollen künftige Priester, Diakone und Mitglieder von Ordensgemeinschaften im Rahmen ihrer Ausbildung psychologische Abklärungen durchlaufen. Zudem sollen schweizweit professionelle Angebote geschaffen werden, bei denen Betroffene Missbräuche melden können.
In einer schriftlichen Selbstverpflichtung haben sich laut der katholischen Kirche ausserdem alle kirchlichen Verantwortlichen an der Spitze von Bistümern, Landeskirchen und Ordensgemeinschaften dazu verpflichtet, keine Akten mehr zu vernichten, die im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen stehen oder den Umgang damit dokumentieren. (SDA)
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