Lehrer und Präventionsexperten sind empört: Während für die Schüler am Oberstufenzentrum Derendingen-Luterbach Nulltoleranz in punkto Rauchen gilt, qualmen die Lehrer frischfröhlich vor sich hin. Und zwar in einem neu sanierten Fumoir – das nur durch eine Glaswand vom Rest des Lehrerzimmers abgegrenzt ist. Dies schreibt heute die «Solothurner Zeitung».
Möglich sei dies nur wegen einer Lücke im Gesetz. Denn dort steht, dass für Raucher «getrennte Räume mit ausreichender Belüftung» eingerichtet werden können.
Lehrer sollten mit gutem Beispiel vorangehen
Schon seit längerer Zeit sorgt das Thema im Oberstufenzentrum für dicke Luft – sprichwörtlich! Denn für manche ist klar: Will man die Schüler vom Rauchen fernhalten, sollten die Lehrer als Vorbilder gelten und auf Vorzüge, wie eben einen Raucherraum, verzichten. Ein Lehrer sagt zur «Solothurner Zeitung»: «Ein Raucherraum passt nicht zu den Werten einer Schule.» Das führe nur zu Problemen mit der Glaubwürdigkeit.
Die Schulleitung aber ist sich sicher: Es braucht diesen Raucherraum weiterhin. Einwände von den Lehrpersonen, darauf verzichten, greifen nicht. Nach den Herbstferien soll der Raucherraum im Lehrerzimmer gar noch in «neuem Glanz» erstrahlen. Er wird derzeit nämlich saniert.
Lieber drinnen als draussen
Schulleiter Adrian van der Floe verteidigt den Entscheid laut dem Bericht: «Mir ist es immer noch lieber, wenn Lehrpersonen in einem separaten Raum rauchen als auf dem Schulgelände vor den Augen der Schüler.»
Auch die Schweizer Arbeitsgemeinschaft für Tabakprävention empfiehlt, die gesamte Schule als rauchfreien Ort zu bestimmen. Ein Verbot solle sich demnach auf das ganze Areal mit sämtlichen Räumen ausgeweitet werden und für alle Angestellten gelten. (stj)