Raser sollen gebremst werden
Kantonspolizei fordert PS-Limite für Junglenker

Gehts nach der Kantonspolizei Aargau, sollen Neulenker künftig auf PS-Autos verzichten. Der Vorschlag ist umstritten.
Publiziert: 02.06.2020 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2020 um 11:20 Uhr
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Um die Autos knallen zu lassen, werkeln die Auto-Poser am Auspuff.
Foto: Kantonspolizei St. Gallen

Keine starken Autos mehr für Halbstarke! Die Kantonspolizei Aargau fordert eine PS-Obergrenze für Neulenker. «18- bis 21-jährige, sollten in der Probezeit zunächst nur Autos bis zu einer gewissen Leistungsstärke fahren dürfen», sagt Polizeisprecher Bernhard Graser zu «20 Minuten».

Wo die Limite beginnen soll, sei allerdings Sache der Politik. «Normalerweise stellt die Polizei keine politischen Forderungen», so Graser. «Aber wir sind täglich auf der Strasse unterwegs, und es ist in unseren Augen einfach falsch, dass Neulenker in Autos mit 500 PS herumfahren.»

Aargauer SP-Präsidentin fordert Lärm-Radar

Die Aargauer SP-Präsidentin Gabriela Suter geht noch weiter. Sie fordert in der «Aargauer Zeitung», das Mindestalter für den Erwerb von Boliden bei 25 Jahren festzulegen. «Junglenker, welche mit PS-starken Autos unterwegs sind, stellen ein Sicherheitsrisiko dar», sagt Suter. Auch den Motorenlärm will die Nationalrätin reduzieren. Ähnlich wie Geschwindigkeitsmessgeräte sollen zukünftig Lärmradare den PS-Pegel messen.

Musik in den Ohren von Grünen-Präsidentin Regula Rytz. Auch sie stört sich am Lärm der Boliden. «Ich fordere vom Bundesrat strengere Auflagen für die Fahrzeugtechnik», sagt sie zu «20 Minuten». Geht es nach ihr, dürften Lärmquellen weder bei der Produktion eingebaut, noch nachgerüstet werden.

Polizeiaktionen gegen Auto-Poser und Raser

Die Kantonspolizei Aargau geht seit diesem Jahr verstärkt gegen sogenannte Auto-Poser vor, die den Auspuff bewusst knallen lassen. Dieses Wochenende verzeigte die Polizei mehrere Lenker. Es wurde festgestellt, dass Katalysatoren und Schalldämpfer fehlten, oder ganze Auspuffrohre durchtrennt waren, was den Lärm der Autos verstärkt. Zusätzlich verteilte die Kapo über ein Dutzend Bussen wegen Geschwindigkeitsüberschreitung.

Von den Forderungen nach PS-Limiten hält SVP-Nationalrat Thomas Hurter nichts. Es sei sinnvoller, in der Ausbildung präventiv zu arbeiten. Thomas Rohrbach vom Bundesamt für Strassen (Astra): «Mit einer PS-Obergrenze würde man eine grosse Mehrheit für das Fehlverhalten einiger weniger bestrafen. Das ist nicht zielführend.» Klar sei aber: «Illegal abgeänderte Autos gehen gar nicht, da muss die Polizei hart durchgreifen.» (hac)

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