Einfach drauflosbrettern, ohne Rücksicht auf Verluste. Das muss sich Patrice M.* (29) in der Nacht auf Sonntag gedacht haben, als er in den dunklen Audi RS2 seines Kumpels stieg – und aufs Gaspedal drückte.
Patrice M. ist der irre Raser, der gegen ein Uhr nachts auf der Solothurnerstrasse in Hägendorf SO mit satten 135 km/h auf dem Tacho von einem mobilen Radar der Kantonspolizei Solothurn geblitzt wurde. Innerorts, wo gerade mal 50 km/h erlaubt sind.
«Das ist nicht gut», sagen seine Eltern. Sie haben noch gar nicht gewusst, was ihr Sohn getan hat. Er hat es ihnen verschwiegen. Nachdenklich sagen sie: «An jener Stelle hätte jemand rausfahren können. Zum Glück gab es keine Toten.» Tatsächlich: Dort, wo Pa-trice M. raste, hat es Ausfahrten für Velos, Töffs, Autos und andere Fahrzeuge. Auch Fussgänger gehen dort über die Strasse.
«Wer innerorts so schnell fährt, der riskiert nicht nur sein Leben, sondern auch das anderer Menschen», sagt Melanie Schmid von der Kantonspolizei Solothurn. Die hat den Audi Sonntagfrüh beschlagnahmt.
Ob der Wagen wieder an den Kollegen von Patrice M. zurückgeht, ist unklar. Sollte die Gefahr bestehen, dass er den Schlüssel erneut herausgibt, könnte das Auto eingezogen bleiben, bis der Fall vor Gericht verhandelt wird. Dort droht Patrice M. nach dem neuen Raser-Gesetz mindestens ein Jahr Gefängnis.
Es könnte auch noch schlimmer für ihn kommen. Denn BLICK weiss: Er raste nicht nur ohne Hirn, sondern auch ohne gültigen Fahrausweis. Musste er etwa sein Billett abgeben, weil er von der Polizei erwischt worden war, als er mit Cannabis im Blut vom Zigarettenholen zu seinem Auto zurückkehrte?
Sicher ist: Patrice M. stieg letztes Wochenende ohne Ausweis ins Auto. Warum hat er das getan? «Das ist irrelevant», sagt der temporär arbeitende Sanitärinstallateur am Telefon lapidar – und droht mit einem Anwalt.
Wenige Minuten später hat er sich etwas beruhigt. Immerhin sagt der aus der Region stammende Raser zu seinem Tempoexzess: «Es tut mir leid. Ich wollte nur eine Runde mit dem Auto meines Kumpels drehen.» Drogen will er diesmal keine im Blut gehabt haben. Patrice M. beteuert: «Nein, ich habe nichts genommen.»
*Name der Redaktion bekannt
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