Mit angezogener Handbremse quietscht ein Alfa Romeo am Freitagabend durch Würenlingen AG. Er fährt zweimal rechts über den Randstein, schlingert weiter durch die Döttingerstrasse, bis er auf einer Verkehrsinsel in einen Pfosten knallt und zwei Verkehrssignalisationen ummäht. Die Polizei ist nicht weit und verhaftet den Mann. Der Test ergibt: Er hat zwei Promille Alkohol im Blut – und weiss nicht genau, wie ihm geschieht und was geschah.
Blick sprach mit dem Promillefahrer von Würenlingen. Raphael B.* (53) hat den Schock noch in den Knochen und massive Schürfungen im Gesicht. Der Airbag hat ihn voll erwischt.
«Scheisse gebaut»
Der Mechaniker ist niedergeschlagen. Es fällt ihm noch schwer, über seine Sufffahrt zu sprechen. Er ist sich aber der Konsequenzen seines Ausrutschers bewusst. Er war auf dem Rückweg von einem Abschiedsapéro, hätte so nie hinters Steuer sitzen dürfen. Gegenüber Blick zeigt er sich reuig: «Ich habe Scheisse gebaut. Es tut mir so leid», sagt er. «Es hätte jemand sterben können. Es macht mich völlig fertig. Ich will niemandem schaden. Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen würde, wenn jemand wegen mir verletzt würde. Ich werde für alle Schäden aufkommen.»
Wie die Kantonspolizei Aargau schreibt, war der 53-jährige Lenker aus der Region mit seinem Alfa Romeo in Würenlingen unterwegs. Auf der Döttingerstrasse verlor er die Beherrschung über sein Fahrzeug und kollidierte mit einer Verkehrstafel sowie einem Inselschutzpfosten.
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Ein Blick-Leserreporter war zum Zeitpunkt des Unfalls gerade bei einer nahe gelegenen Tankstelle und konnte alles beobachten. «Ich hörte, wie ein Auto hin- und herschleuderte», erzählt er. Das Auto sei Schlangenlinien gefahren, bevor es zum Crash kam.
Zwei Promille Alkohol im Blut
Laut Polizei ergab die durchgeführte Atemalkoholmessung nahezu 1,00 mg/l, das entspricht zwei Promille Alkohol der alten Skala. Der Führerausweis wurde ihm zuhanden der Entzugsbehörde abgenommen. Zudem wird er bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht. Es entstand Sachschaden am Fahrzeug sowie an der Strasseneinrichtung in der Höhe von etwa 15'000 Franken.
* Name geändert