Die Rallye Barelli Ronde findet jedes Jahr auf der italienischen Seite des Luganersees statt. So auch letzten Sonntag. Beim sogenannten schnellen Punkt auf Höhe der Ortschaft Carlazzo geben die Piloten nochmal richtig Gas. Auch die beiden Tessiner Rennfahrer. Stefano C.* († 38) aus Curtina sitzt am Steuer, sein Co-Pilot ist Robin M.* († 21) aus Cimadera.
Um 18.30 Uhr bricht ihr weisser Renault Clio R3C mit der Nummer 30 aus. Er schleudert gegen die Felswand, dann in die Leitplanke. Die Piloten im total demolierten Wagen sind bewusstlos. Da explodiert der Motor, der Renault fängt Feuer. Die beiden Männer verbrennen bei lebendigem Leibe. An der Strecke herrscht blankes Entsetzen. Ein Rennleiter versucht noch verzweifelt, die Türen zu öffnen, richtet dann hilflos den Feuerlöscher auf die Flammen. Alles geschieht innerhalb weniger Minuten. Als Feuerwehr und Ambulanz eintreffen, sind die beiden Tessiner Rennfahrer bereits tot. Die Rallye wird abgebrochen.
«Ich kann es nicht glauben», sagt Flavio Finardi, Chef des Rennstalls Lugano Racing Team. «Stefano war ein guter Pilot und ein vorsichtiger Fahrer.» Und er kannte die Strecke, hatte bereits 2012 und 2014 an der Rallye teilgenommen.
Fahrer Stefano C. hinterlässt eine Frau und zwei Kinder, Co-Pilot Robin M. einen kleinen Sohn. Nun wird untersucht, ob allenfalls ein technischer Defekt oder ein Unwohlsein schuld am Crash war – oder ob der Renault schlicht zu rasant in den schnellen Punkt fuhr.