Rätselmorde von Rupperswil – der Partner von Carla Schauer (†48) bricht sein Schweigen
«Die Leere ist unerträglich»

Georg M. (47), der Partner von Carla Schauer (†48), äussert sich zum ersten Mal öffentlich. Im Gespräch mit BLICK dementiert er vehement, dass sie sich eine Woche vor der Tat getrennt hätten.
Publiziert: 14.01.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:36 Uhr
Ein Bild aus glücklichen Zeiten: Carla Schauer (†48) und ihr Partner Georg M. (47).
Foto: BLICK
Von Claudia Mascherin

Drei Wochen nach dem Vierfach-Mord von Rupperswil AG sind die Killer immer noch auf freiem Fuss. Die Staatsanwaltschaft informiert spärlich. Dafür brodelt die Gerüchteküche.

An Zufallsmorde mag im Dorf keiner richtig glauben. Eher wird nach Spuren im Kreis der Familie gesucht. Ein Nachbar der ermordeten Familie sagt: «Es heisst, Carla und ihr Freund hätten sich eine Woche vor der Tat getrennt. Es habe Streit gegeben.»

Das dementiert der Partner von Carla Schauer (†48) vehement. Georg M.* (47) äussert sich zum ersten Mal öffentlich. Er sagt zu BLICK: «Von einer Trennung waren wir weit entfernt. Es war voller Harmonie zwischen uns. Bis zum Schluss.» Er erzählt von jenem Freitag vor der Tat, als er seine Carla zum Znacht ausführte: «Es war im Restaurant Bären in Rupperswil. Ein Candle-Light Dinner. Über viele Stunden sassen wir dort zusammen.»

Die Betreiber des Gasthofs wollen namentlich nicht genannt werden, bestätigen aber den Besuch des Paares. Die Wirtin erinnert sich: «Sie sassen an einem Zweiertisch in einer Ecke des Restaurants und blieben recht lange. Die Stimmung war friedlich, von Streit keine Spur. Die beiden wirkten verliebt und hatten bestimmt einen schönen Abend.» Was vorher oder nachher war, wisse man aber nicht.

Georg M. sagt, er habe bis zuletzt mit Carla und ihren Söhnen im Zweifamilienhaus im Spitzbirrliquartier gelebt. Verliess er das Haus also, bevor die Killer es betraten? «Dazu darf ich nichts sagen», so Georg M.

Die Informationshoheit im Vierfach-Mordfall liegt bei der Aargauer Staatsanwaltschaft. Mögliche Ermittlungserfolge hält sie bislang zurück. Genau wie die Suche nach der Tatwaffe blieb auch die Suche nach den Tätern bisher offiziell ohne Ergebnis. Weder sitzen Verdächtige in Haft, noch wird konkret nach einem bestimmten Tatverdächtigen gefahndet.

Werden die Killer von Carla Schauer, ihren Söhnen Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona F.* (†21) überhaupt jemals geschnappt? Im Dorf herrscht Skepsis und Verunsicherung.

Georg M. versucht derweil, irgendwie ins Leben zurückzufinden. Wie es ihm geht? «Ich weiss es selber nicht. Es ist eine Leere hier, die unerträglich ist», sagt der Leiter der Aargauischen Kantonalbank in Lenzburg. «Ich versuche, mich mit Arbeit abzulenken. Manchmal gelingt mir das.»

*Namen der Redaktion bekannt

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