Moderatorin Monika Fasnacht (51) hat im «Samschtig-Jass» auf SRF 1 den Samichlaus demaskiert (BLICK berichtete). Dölf Hitz (73), Präsident der Zürcher St. Nikolaus-Gesellschaft, reagierte wütend: «Damit wurde den Kindern ein Stück heile Märchenwelt gestohlen», so der oberste Zürcher Samichlaus. Auch viele Leserinnen und Leser teilen diesen Ärger.
Psychologe kritisiert SRF
Psychologe Leo Gehrig (69) hat selber Erfahrung als Samichlaus und findet die Aktion vom SRF ebenfalls «blöd». Schlimmer noch: «Das Schweizer Fernsehen betreibt so aktive Zerstörung kindlicher Fantasie», so die Expertise des Psychologen. Er könne verstehen, dass die Demaskierung im Fernsehen bei einzelnen Kindern «Enttäuschung auslösen kann».
Trotzdem dürfe man den Effekt einer solchen Sendung auch nicht überschätzen: «Es ist ein fliessender Übergang ob ein Kind an den Samichlaus glaubt oder nicht.» Heisst: Ein Kind könne zwar eigentlich wissen, dass der Samichlaus eine Fantasiefigur ist, aber: «Wenn man ihn dann leibhaftig vor sich hat, ist das nochmal eine ganz andere Erfahrung.» Und: Herausfinden, dass es den Chlaus nicht gibt, gehöre nun mal zur Entwicklung eines Kindes. Die Kleinen sollen das aber selber herausfinden, und nicht im TV auf die Nase gebunden bekommen.
Eltern sind jetzt gefragt
Kinderpsychologe Heinrich Nufer (74) sieht die Eltern nach dem SRF-Samichlausstrip in der Pflicht: «Die Kinder verstehen, dass es echte und falsche Samichläuse gibt.» Mann könne dem Nachwuchs auch klarmachen, dass ein bestimmter Samichlaus nicht echt sei, ohne dass der Glaube an den Samichlaus-Mythos als Ganzes leiden müsse.