Beute in Millionenhöhe
Bankomatenknacker müssen in den Knast

Das Bezirksgericht Dielsdorf ZH hat einen kosovarischen Bankomatenknacker zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Sein Komplize kassierte eine teilbedingte Gefängnisstrafe von 26 Monaten. Zu den Einbrüchen, unter anderem in die Post Steinmaur ZH, äusserten sie nicht.
Publiziert: 20.12.2024 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2024 um 11:30 Uhr
Ein Bankomatenknacker aus dem Kosovo muss sich am Freitag am Bezirksgericht Dielsdorf ZH verantworten. Er erbeutete mit Komplizen weit über eine Million Franken in vier Kantonen. (Archivbild).
Foto: MICHAEL BUHOLZER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Fall war klar, die Beschuldigten geständig. Ihnen gab der Richter noch mit auf den Weg, dass sie Besseres zu tun hätten, als «irgendwo einzubrechen». Sie hätten Familien im Kosovo, um die sie sich kümmern sollten. «Wir wollen Sie hier nicht mehr sehen, wenn Sie Delikte verüben wollen», sagte der Richter bei der Urteilsverkündung vor dem Bezirksgericht Dielsdorf ZH.

Neben den Freiheitsstrafen von vier Jahren und einer teilbedingten Gefängnisstrafe von 26 Monaten kassierten die Beschuldigten auch Landesverweisungen. Der 50-Jährige darf den Schengen-Raum zehn Jahre nicht betreten, der 46-Jährige sechs Jahre.

Beute in Millionenhöhe


Der Hauptbeschuldigte war am Einbruch in die Post Steinmaur ZH beteiligt. Ebenfalls dabei war er beim Knacken oder versuchten Knacken von Bankomaten in Reinach BL, Thun und Heimberg BE sowie Villars-sur-Glâne und Murten FR. Der Mitbeschuldigte war nur in Reinach und Murten dabei. Er kann das Gefängnis verlassen, wird aber in den Kosovo abgeschoben.

Der Haupttäter erbeutete 2015 in Steinmaur 455'285 Franken. Dabei beschädigte er oder ein Komplize auch noch mit einem Feuerlöscher Briefmarken im Wert von fast 25'000 Franken, Lose und Autobahnvignetten. Angeblich, um Spuren zu verwischen. Insgesamt machte er mit seinen Komplizen eine Beute von 1,2 Millionen Franken und 100'000 Euro.

Bei den Einbrüchen gingen die Täter äusserst brachial vor, wie der Richter festhielt. Dass dabei ein Schaden von über 275'000 Franken entstand, nannte der Beschuldigte in der Verhandlung einen "Fehler". In Steinmaur brachen sie ein Loch in die Wand, um in die Post einzusteigen und brachen einen Tresor auf.

Angeklagte wollen sich nicht an Taten erinnern


In Heimberg und Thun brachen die Täter die Bankomaten auf. In Reinach, wo sie 407'560 Franken und 74'890 Euro erbeuteten, schlugen sie eine Gipswand durch, um hinter den Bankomaten zu gelangen. Selbst da, wo sie erfolglos waren, wie in Villars-sur-Glâne, betrug der Sachschaden über 66'000 Franken.

Die Verfahren wurden abgekürzt geführt. Das heisst, die Beschuldigten waren mit den Urteilsvorschlägen von Staatsanwaltschaft und Verteidigern einverstanden und hatten die Taten gestanden.

Vor Gericht wollten sie sich nicht erinnern, warum sie die Taten begangen hatten. Einer sagte gar, er sei 2015 «zum Spazieren» in die Schweiz gekommen. Danach kehrte er bis 2022 mehrfach zurück.

Beide gaben an, hohe Schulden zu haben. Sie baten um Entschuldigung und beteuerten, nie mehr solche Taten zu verüben. Einer bedankte sich noch beim Richter und wünschte schöne Weihnachten.


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