Mitglieder des Kollektivs «269 Libération animale» waren am frühen Morgen aufs Dach des Geflügelschlachthofs geklettert. Laut einer Aktivistin ketteten sich weitere Mitglieder der Bewegung im Innern des Geländes an Maschinen. Sie warfen der Migros vor, sie fördere «ein tödliches System, in dem Tiere als Ware gesehen werden». Das Unternehmen nahm inhaltlich nicht Stellung zu den Vorwürfen und reichte Strafanzeige gegen die Besetzer ein.
Diese liessen am Mittag ein Ultimatum zum freiwilligen Abzug verstreichen. Darauf begann die Polizei mit der Räumung des Gebäudes. Aufgrund der Strafanzeige nahm sie auch die Personalien der Aktivisten auf. Insgesamt waren rund 50 Besetzer vor Ort, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Besetzer werden Migros Profitgier vor
Im Schlachthof von Courtepin würden jedes Jahr rund 35 Millionen Hühner geschlachtet, hiess es in einem Communiqué der Tierschutz-Bewegung. Der Migros seien Profite mehr wert als das Leben von Tieren und der Respekt vor den Angestellten. Die Massentierhaltung schade zudem der Umwelt.
Die 2016 in Frankreich gegründete antispeziesistische Bewegung hat nach eigenen Angaben schon 26 Schlachthöfe in Europa besetzt und mehr als 3800 Tiere «befreit».