Projekt für Fahrgemeinschaften
Walliser sollen miteinander Auto fahren

Mit 635 Personenwagen pro 1000 Einwohner besitzt das Wallis landesweit die höchste Fahrzeugdichte. Nun sollen die Walliser mehr miteinander im gleichen Auto fahren.
Publiziert: 24.06.2015 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:21 Uhr

Der Kanton Wallis, der Regionalverband Chablais und die PostAuto Schweiz AG wollen das Pilotprojekt PubliRide während zwei Jahren in zwei Zonen im Wallis testen: in der Gemeinde Vionnaz und in den vier Gemeinden Ayent, Arbaz, Grimisuat und Savièse.

PubliRide wird von den Projektpartnern als alternative Mobilitätslösung angepriesen, die erstmals in der Schweiz ein Mitfahrnetzwerk mit dem öffentlichen Verkehr ÖV kombiniert. Fahrer und Mitfahrer können via die Applikation oder die Webseite «flinc» ein Mitfahrangebot suchen oder offerieren. Anschliessend erhalten sie automatisch Vorschläge für die gewünschte Strecke und Fahrzeit und können dann per Chat oder Telefon einen Treffpunkt abmachen.

Die flinc-Plattform ist zudem mit der PostAuto-App verbunden. Dadurch liefert das System für die gewünschte Strecke immer gleichzeitig Mitfahr- und ÖV-Vorschläge. Eingeführt von PostAuto Schweiz und basierend auf der Internet-Plattform der Firma flinc AG, einer deutschen Entwicklerin und Betreiberin eines Mitfahrnetzwerkes, ist die Dienstleistung ab sofort verfügbar.

Die zweijährige Testphase soll auf der einen Seite zeigen, ob in Berggebieten Fahrgemeinschaften als Ergänzungsangebot zum öffentlichen Verkehr von Interesse sind. Auf der anderen Seite soll herausgefunden werden, ob sich eine Reduktion des Strassenverkehrs auf den Hauptachsen bemerkbar macht und wie gross dieser Effekt allenfalls ist.

Im weitläufigen und gebirgigen Kanton Wallis wird das Auto noch oft als das am besten geeignete Fortbewegungsmittel betrachtet. Seit diesem Jahr hat der Kanton Wallis in der Schweiz die höchste Fahrzeugdichte pro Einwohner, wie die Staatskanzlei gleichentags mitteilte. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der Autos um drei Prozent pro Jahr, womit die Zunahme des Fahrzeugparks über dem Bevölkerungswachsum lag, das jährlich 1,5 Prozent betrug. (SDA)

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