Vor schätzungsweise 2000 bis 3000 Menschen sagte Sommaruga, selbst das katholische Irland habe aufgehört, Homosexuelle bei der Ehe zu diskriminieren. «Da fragt man sich schon: Worauf warten wir eigentlich in der Schweiz noch? Auf die Färöer-Inseln? Nein, auch sie haben die Ehe für alle diesen Sommer eingeführt.»
Mit der Ehe für alle nehme man niemandem etwas weg. Heterosexuelle, Homosexuelle, Bisexuelle, Transmenschen und Menschen mit Geschlechtervariante: Sie alle seien die Schweiz. Und dass Homosexuelle heute noch offen angefeindet würden, wenn sie Hand in Hand durch die Stadt gingen, sei inakzeptabel.
Die Organisatoren gaben gestützt auf eine Schätzung der Polizei die Teilnehmerzahl auf dem Bundesplatz mit 5000 an. Das Organisationskomitee schätzte, dass auf allen acht Eventplätzen 8'000 bis 10'000 Menschen teilnahmen.
Die «Pride Ouest 2017» hatte am Freitag begonnen und dauert noch bis (morgen) Sonntag. Sie steht unter dem Motto «The Power of Diversity», also etwa «Die Stärke der Vielfalt». Die Veranstaltung soll aufzeigen, dass Vielfalt ein Plus sein kann.
An mehreren Plätzen in der Berner Innenstadt haben Organisationen der LGBTI-Menschen (lesbisch, schwul, bisexuell, trans- und intersexuell) Informations- und andere Stände aufgestellt. Auch stehen zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm.
Als Höhepunkt des Anlasses war ein Sternmarsch angekündigt, der am Samstagnachmittag von diesen Plätzen aus zum Bundesplatz führte. Dort sprach auch der Berner Gemeinderat Reto Nause (CVP) zu den Teilnehmenden. Die Stadt Bern unterstützt den Anlass. Danach standen zwei Podiumsdiskussionen sowie Shows auf dem Programm.
Wie der Name «Pride Ouest» sagt, richtete sich der Anlass insbesondere an LGBTI-Menschen aus der Romandie. Allerdings fand die «Pride Ouest» bereits im Jahr 2000 einmal in Bern statt und 2005 gar in Luzern. Die erste «Pride Ouest» ging nach Angaben der Organisatoren 1988 in Genf über die Bühne. Vorher gab es «Christopher Street Days».
Rund um den Bundesplatz waren am Samstag etliche Polizisten mit Maschinenpistolen zu sehen. Sämtliche vier Strassen, die zum Bundesplatz oder von ihm weg führen, waren mit quer gestellten Fahrzeugen respektive Betonblöcken gesichert.
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