«SonntagsZeitung»: Fast jeder dritte verurteilte Vergewaltiger bleibt in der Schweiz auf freiem Fuss. Das geht aus einer Auswertung des Bundesamtes für Statistik hervor, über die die «SonntagsZeitung» berichtet. Demnach kamen im vergangenen Jahr von 82 rechtskräftig verurteilten Vergewaltigern 26 mit einer bedingten Strafe davon. Seit 2006 gab es in 1155 Fällen 327 bedingte Strafen (28 Prozent). In dieser Woche sorgte die Aussage eines Häftlings aus Genf für Aufsehen, der sich bei einem Mordprozess selbst erstaunt zeigte über die milde Strafe, die er nach einer Vergewaltigung erhielt. Laut dem Kriminologen Martin Killias ist die Schweiz mit ihren relativ vielen bedingten Strafen ein «Sonderfall» in Europa.
«NZZ am Sonntag»: SRG-Generaldirektor Roger de Weck soll nach Informationen der «NZZ am Sonntag» in gut einem Jahr von seinem Posten abtreten. Der Verwaltungsrat bereite die Stabsübergabe vor, heisst es unter Berufung auf mehrere nicht genannte Verantwortungsträger in der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft. Auch de Wecks Nachfolger soll schon bestimmt sein: Stellvertreter Gilles Marchand, der Direktor des Westschweizer Radios und Fernsehens. Die Stelle soll nicht ausgeschrieben werden, damit eine reibungslose Amtsübergabe gewährleistet ist. Noch fehlt laut der Zeitung die Zustimmung der SRG-Delegierten. Roger de Weck wollte gegenüber der Zeitung keine Stellung nehmen. SRG-Präsident Viktor Baumeler sagte, die Personalplanung sei angesichts de Wecks baldigem Erreichen des Pensionsalters ein Thema.
«Schweiz am Sonntag»: Der Bund geht von einem kräftigen Wachstum bei den Schweizer Flughäfen aus. Das Bundesamt für Raumentwicklung prognostiziert, dass die Zahl der Flugpassagiere in der Schweiz bis 2040 auf rund 80 Millionen steigen wird. Das bedeutet einen Anstieg von über 61 Prozent gegenüber der heutigen Zahl von 49,5 Millionen, wie die Zeitung «Schweiz am Sonntag» unter Berufung auf einen Bericht des Bundesamtes meldet. Der stärkste Anstieg dürfte der Flughafen Zürich erleben (+71 Prozent), aber auch Genf, Basel und Bern legen kräftig zu. Nur Lugano dürfte laut der Prognose an Passagieraufkommen verlieren.
«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»: Die Passagierzahlen der TGV-Verbindungen aus der Schweiz nach Frankreich sind nach den Terroranschlägen in Frankreich und anderen europäischen Ländern regelrecht eingebrochen. Die Betreibergesellschaft Lyria verzeichnet einen Einbruch von 45 Prozent, wie Geschäftsführer Andreas Bergmann der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» sagte. Die Tochtergesellschaft der SBB und der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF fuhr im ersten Halbjahr einen Reinverlust von 5 Millionen Franken ein. Lyria hat selbst zum Rückgang beigetragen, weil die Gesellschaft nach Anschlägen Tickets zurückerstattete. Als Reaktion auf die Anschläge wurden in den Zügen auch die Sicherheitsmassnahmen verstärkt, etwa durch Videokameras und bewaffnete Polizisten in Zivilkleidung.
«Schweiz am Sonntag»: Luftwaffenchef Aldo Schellenberg prüft nach Informationen der «Schweiz am Sonntag», bei den Flugzeugen der Tiger-Flotte die Kanonen zu entfernen. Der Grund ist demnach finanzieller Natur: Die Munition für die Geschütze sind nur in grossen Stückzahlen zu günstigen Konditionen erhältlich. Ein Kauf lohnt sich angesichts der baldigen Ausmusterung der Jets womöglich nicht mehr. Der Rüstungskonzern Ruag soll die Entwaffnung prüfen. Ein Entscheid soll aber nicht vor dem kommenden Frühling fallen, wenn im Verteidigungsdepartement grundlegende Fragen zur Kampfflugzeugflotte geklärt werden sollen. Innerhalb der Luftwaffe regt sich laut der Zeitung Widerstand gegen die Entwaffnungs-Pläne.
«Schweiz am Sonntag»: Die Finanzdienstleister-Gesellschaft SIX prüft, ob sie eine sogenannte Transaktionsbank für die Schweizer Banken betreiben könnte. Dabei gehe es um die Frage, ob die Banken Geschäftsprozesse im Hintergrund, das sogenannte Back Office, zusammenlegen könnten, sagte SIX-Chef Urs Rüegsegger im Interview mit der Zeitung «Schweiz am Sonntag». SIX solle als gemeinsame Infrastrukturgesellschaft eine prominentere Rolle einnehmen. Hintergrund solcher Bestrebungen sind Sparüberlegungen und mangelnde Ertragsperspektiven bei den Banken. Viele Fragen zu Umfang, Angebot und technischen Details sind jedoch noch offen.
«Ostschweiz am Sonntag» / «Zentralschweiz am Sonntag»: Ein junger Mann, der Ende August an der Universität Basel einen Polizeieinsatz auslöste, weil er sein Sturmgewehr dabei hatte, kommt straflos davon. Die Militärjustiz kam zum Schluss, dass der 24-Jährige nichts falsch machte, wie die Zeitungen «Ostschweiz am Sonntag» und «Zentralschweiz am Sonntag» berichteten. Der Mann führte die Waffe mit sich, weil er später noch das Obligatorische schiessen wollte. Als die Polizei ihn antraf, war das Gewehr nicht geladen und der Mann führte wie vorgeschrieben den Verschluss getrennt mit sich.
«Neue Zürcher Zeitung»: Bei den Fitnessstudios in der Schweiz droht durch die Ausbaupläne der Grossverteiler Migros und Coop ein Überangebot. «Auf die Branche kommen härtere Zeiten zu, die Grossverteiler bringen die Preise durch ihre aggressive Expansion unter Druck», sagte Claude Ammann, Präsident des Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenter-Verbandes, der «NZZ am Sonntag». Vor allem kleineren Anbieter läuft es laut der Zeitung nicht gut. Es streben deshalb derzeit auch viele Fitnesscenter-Inhaber einen Verkauf an.
«SonntagsBlick»: Der ägyptische Investor Samih Sawiris möchte eine Stadt in Ägypten bauen, um syrischen Flüchtlingen eine Alternative zur Flucht nach Europa zu bieten. «Ich bin immer noch überzeugt, dass es für alle das Beste ist, den Menschen in der Region eine Zukunft zu bieten», sagte Sawiris im Interview mit dem «SonntagsBlick». Als Vorbild für das Städteprojekt nennt er Haram City - eine Stadt mit Billig-Wohnungen, die er bei Kairo aufgebaut hat. 70'000 Menschen leben dort bereits. Eine Wohnung würde 20'000 Euro kosten. Es gebe in Ägypten fünf Millionen Flüchtlinge, von denen laut Sawiris ein Teil in die Stadt ziehen könnten. «Aber warum nicht auch Flüchtlinge, die jetzt zum Beispiel in der Schweiz sind?» Das würde die Schweiz einen Bruchteil von dem kosten, was Flüchtlinge in der Schweiz kosten, sagte Sawiris. Er selbst wolle auf seinen Gewinn verzichten.
«SonntagsBlick»: Mit dem alternden Kurzstreckenjet der Swiss, Jumbolino, kommt es immer häufiger zu Zwischenfällen. In den vergangenen zwölf Monaten wurde rund ein Dutzend Vorfälle mit dem Flugzeugtyp öffentlich bekannt, wie der «SonntagsBlick» berichtet. Es seien in den vergangenen Monaten mehrere Fälle von «Smell» festgestellt worden, teilte eine Sprecherin der Fluggesellschaft der Zeitung mit. Dabei geht es um Öldämpfe im Cockpit. In solchen Fällen fliegen Piloten mit Sauerstoffmasken. Die Jumbolino sind mittlerweile im Durchschnitt rund 17 Jahre alt. Laut der Sprecherin sind die Vorfälle aber zufällig und nicht systembedingt aufgetreten.
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