Preise unter der Gürtellinie
Wander-Dirnen bieten Sex für 30 Franken an

Reisende Sexarbeiterinnen haben Geschlechtsverkehr zu Dumpingpreisen im Angebot. Das setzt auch lokale Dirnen unter Druck.
Publiziert: 31.07.2016 um 20:49 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:13 Uhr
Der Bundesrat will die Prostitution in der Schweiz nicht verbieten. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Der Konkurrenzkampf im Rotlichtmilieu wird zusehends härter. Momentan machen sogenannte Wanderprostituierte den hiesigen Sexarbeiterinnen das Leben schwer. Sie schaffen nur für kurze Zeit an einem Ort an und ziehen dann weiter.

Besonders betroffen ist das Sexgewerbe im grenznahen Basel. Dort bieten einige Dirnen Geschlechtsverkehr für nur 30 Franken an, berichtet die «NZZ am Sonntag». Der Grund: Frauen, die nur vorübergehend in Basel weilen, müssen für ihre Zimmer Wucherpreise bezahlen. Oft werde die Miete, die bis zu 100 Franken pro Tag beträgt, jeden Abend einkassiert, so Viky Eberhard von der Beratungsstelle Aliena.

Das führt dazu, dass sich Frauen schnell einmal verschulden müssen, wenn das Geschäft nicht läuft. Um trotzdem etwas zu verdienen, sehen sich einige gezwungen, die Preise – zum Teil drastisch – zu senken. 

Alle müssen die Preise senken

Dies setzt wiederum lokale Sexarbeiterinnen unter Druck, die ihre Preise eigentlich gar nicht senken wollen. Gemäss Eberhard versuchen Freier auch, die Konkurrenzsituation auszunutzen, indem sie ungeschützten Geschlechtsverkehr verlangen.

Auch in Zürich verändert die Wanderprostitution das Geschäft. «Früher haben sich die Frauen eher an einem Ort eine Stammkundschaft erarbeitet», sagt Ursula Kocher der Beratungsstelle Flora Dora zur «NZZ am Sonntag». Heute zögen sie öfter umher.

Die Beraterinnen hätten dadurch kaum Zeit, ein Vertrauensverhältnis zu den Sexarbeiterinnen aufzubauen, so Kocher. «Entsprechend schwierig ist es, illegale Machenschaften wie Frauenhandel auszumachen und die Betroffenen zu unterstützen.» (rey)

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