Toilettenpapier und Seife würden ja auch vom Staat finanziert, begründete Benjamin Walder (Grüne, Wetzikon) den Vorstoss. Für Leandra Columberg (SP, Dübendorf) sind Gratis-Tampons «ein kleiner aber wichtiger Schritt» hin zur Enttabuisierung der Menstruation.
Dagegen waren hingegen FDP, SVP und eine Mehrheit der GLP. «Es läuft gewaltig etwas schief, wenn der Staat für die Hygiene der Bürgerinnen und Bürger zuständig sein soll», sagte Susanne Brunner (SVP, Zürich). «Wenn man Menstruationsartikel bereitstellen will, warum denn nicht auch noch Deodorants? Das hätten auch viele Jugendliche nötig», sagte Astrid Furrer (FDP, Wädenswil).
Gemäss der GLP ist es den Schulen heute schon möglich, Menstruationsartikel anzubieten, sagte Claudia Frei (Uster). Es brauche dafür keine Regelung, sondern «gelebte Normalität». Der Regierungsrat war eigentlich freiwillig bereit, den Vorstoss entgegenzunehmen, wird sich jetzt aber nicht mit dem Thema befassen.
In der Stadt Zürich hatte ein identischer Vorstoss von linker Seite mehr Erfolg. Dort werden nach einem erfolgreichen Pilotversuch an allen Sekundarschulen und in sozialen Einrichtungen kostenlose Menstruationsartikel angeboten. Binden und Tampons liegen dabei in Körbchen auf. Ein daran angebrachter QR-Code führt zu einer Website mit Informationen zum Menstruationszyklus.
Mehr Erfolg hatten Vorstösse zu Gratis-Hygieneartikeln auch in den Kantonen Jura, Waadt, Genf und Basel-Stadt. Auch dort stehen an Schulen inzwischen kostenlose Tampons und Binden bereit. (SDA)