Post
Post erzielt in ersten neun Monaten dank Einmaleffekten mehr Gewinn

Obwohl die Post nach wie vor mit rückläufigen Briefmengen kämpft, hat sie in den ersten drei Quartalen 2017 den Konzerngewinn deutlich gesteigert. Grund dafür sind vor allem Einmaleffekte wie der Verkauf eines Aktienpakets durch die PostFinance.
Publiziert: 23.11.2017 um 11:49 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:40 Uhr
Eine Bäckerei, die auch ein Postbüro führt: Mit solchen Lösungen reagiert die Post auf die Digitalisierung der Gesellschaft, die sich unter anderem in rückläufigen Briefmengen äussert. (Symbolbild)
Foto: Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

Die Schweizerische Post erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 516 Millionen Franken und damit 50 Millionen mehr als im Vorjahr, wie sie am Donnerstag mitteilte. Das Betriebsergebnis lag mit 699 Millionen Franken 106 Millionen Franken über dem Vorjahreswert.

Zu diesem Ergebnis trug hauptsächlich das gute Resultat von PostFinance bei. Die Post-Tochter erzielte in den ersten neun Monaten ein Betriebsergebnis von 533 Millionen Franken und damit 123 Millionen mehr als im Vorjahr. Grund für diesen Anstieg seien im wesentlichen Wertaufholungen auf Finanzanlagen, nachdem im Vorjahr noch Wertberichtigungen angefallen waren, schreibt die Post.

Auch das höhere Handelsergebnis (+28 Mio.) und der gesunkene Personalaufwand (+17 Mio.) hätten zur Ergebnisverbesserung beigetragen. PostFinance zieht derzeit einen Stellenabbau durch.

Das Unternehmen sehe sich jedoch insbesondere aufgrund des Wettbewerbsnachteils im Kredit- und Hypothekengeschäft nach wie vor mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert, hält die Post fest. Die PostFinance hat zwar eine Banklizenz, darf aber keine Kredite und Hypotheken vergeben, um das Risiko für den Bund und die Steuerzahlenden möglichst gering zu halten.

Eine weitere Herausforderung sei die anhaltende Tiefzinssituation im Finanzdienstleistungsmarkt, die sich negativ auf das Zinsergebnis auswirke, schreibt die Post weiter.

Auch der Druck auf das Kerngeschäft der Post bleibt bestehen. Erneut sei das Volumen bei den adressierten Briefen zurückgegangen, und am Schaltergeschäft würden die Mengen logistischer Produkte und des Zahlungsverkehrs weiter schrumpfen, so die Post.

Der Geschäftsbereich PostNetz habe «dank Anpassungen im Filialnetz» das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr zwar um 26 Millionen Franken verbessern können. Dennoch resultierte ein Minus von 130 Millionen Franken.

Bei den verschickten Paketen konnte die Post um 6,3 Prozent (Vorjahr: +5,1 Prozent) zulegen. Dank der grösseren Inland-Paketmenge sowie Akquisitionen von Gesellschaften im internationalen Transport- und Verzollungsbereich verbesserte die PostLogistics ihr Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 11 Millionen auf neu 84 Millionen Franken.

Die Margen im Pakethandel seien jedoch weiterhin unter Druck, hält die Post fest. Der seit 2004 vollständig liberalisierte Logistikmarkt sei nach wie vor hart umkämpft. Auf den Schweizer Heimmarkt drängten immer mehr ausländische Anbieter und Konkurrenten aus dem digitalen Bereich.

Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, müsse sie ihre Transformation weiter vorantreiben, hält die Post fest. Dazu gehörten ein konsequentes Kostenmanagement und effiziente Abläufe. Die Post hatte im Herbst vergangenen Jahres angekündigt, in den nächsten vier Jahren rund 600 weitere Poststellen schliessen zu wollen.

Post-Chefin Susanne Ruoff rechnet damit, dass der Konzerngewinn für das ganze Jahr etwa 700 Millionen Franken betragen wird. «Ein Gewinn in der Grössenordnung von 700 Millionen ist realistisch», sagte sie jüngst im Interview mit «Zentralschweiz am Sonntag» und der «Ostschweiz am Sonntag».

Die Schweizerische Post ist eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft im vollständigen Eigentum des Bundes. Sie erhält kein Steuergeld, sondern muss eigenwirtschaftlich geschäften.

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