Laut einem Sprecher der Baselbieter Polizei hätten sich rund 35 junge Menschen beim Hof versammelt und ein Gespräch mit dem Präsidenten des Eierproduzentenverbands Gallo Suisse verlangt.
Die Aktivisten prangern die Zustände im Hühnerstall an: Die Gruppierung «1Individuum» hat Aufnahmen geteilt, auf denen einige Legehennen aufgepickte Zehen haben. Weiter sind vereinzelt auch tote Tier zu sehen, die sich zwischen ihren Artgenossen befinden.
Swiss Gallo kritisiert Aktion
Der Präsident von Gallo Swiss habe sich zusammen mit der Baselbieter Kantonstierärztin vor Ort des Geschehens begeben, heisst es seitens der Polizei weiter.
In einer Stellungnahme kritisierte Gallo Suisse die Aktion. Den Stall unbefugt zu betreten sei nebst Hausfriedensbruch ein Verstoss gegen das Tierwohl und das Wohlbefinden der betroffenen Bauernfamilie, schreibt der Verband.
Der Verband habe Vertrauen in die Sorgfalt des betroffenen Eierproduzenten, sagte der Präsident von Gallo Suisse, Daniel Würgler auf Anfrage. Man sei stets bereit, Einblick in die Ställe zu geben. Die Aktivistinnen und Aktivisten hätten im Vorfeld aber nie das Gespräch gesucht.
Hof bisher nicht negativ aufgefallen
Der Hof werde zweimal jährlich in unangemeldeten Stichkontrollen auf eine artgerechte Tierhaltung geprüft, sagt ein Sprecher vom Schweizer Tierschutz gegenüber Blick.
Bisher sei der Hof nicht negativ aufgefallen und sei mit 6000 Legehennen übersichtlicher als viele andere Orte. Es gäbe auch genügend Auslauf, denn die Tiere hätten Zugang auf eine Wiese.
Die Verletzungen entstünden durch das Zehenpicken der Hennen. «Dies kommt bei Legerassen vor und liegt nicht an der Haltung», heisst es. Auch seien die Bauern dagegen oft machtlos.
Kantonstierärztin mit Besetzern im Gespräch
Im Moment gestalte sich die Situation als schwierig, so Würgler zur Situation am Hof. Die Aktivistinnen und Aktivisten weigerten sich, den Stall zu verlassen, so dass es der Kantonstierärztin nicht möglich sei, sich selber ein Bild von der Situation zu machen. Sie sei aber mit den Besetzern im Gespräch.
Gegen die 14 Aktivistinnen und Aktivisten wurde gemäss Angaben des Verbandspräsidenten Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet. (SDA/une)