Politiker von Teenie-Freiern überrascht
Kommt jetzt das Puff-Verbot für Minderjährige?

Nachdem bekannt wurde, dass in der Schweiz immer weniger Minderjährige vor einem Bordell-Besuch zurückschrecken, wird jetzt die Politik aktiv. Diskutiert wird eine Anhebung der Alterslimite.
Publiziert: 08.11.2015 um 19:54 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:07 Uhr
Einige Politiker wussten gar nicht, dass Puff-Besuche für Minderjährige erlaubt sind.
Foto: Keystone

Ob als Mutprobe, mangels Alternative oder einfach aus Lust: Die Zahl der Schweizer Teenies, die ihre sexuellen Erfahrungen schon früh in Puffs sammeln, nimmt zu – zum Erstaunen der Politiker.

«Es war mir gar nicht bewusst, dass 16-Jährige ins Bordell gehen und das auch noch legal ist», sagt Marianne Streiff-Feller, Präsidentin der Evangelischen Volkspartei, gegenüber der «Schweiz am Sonntag». Für sie besteht in dieser Sache dringender Handlungsbedarf, denn: «Diese Männer machen sich in Pornos und im Bordell ein unrealistisches Bild von Sexualtität.» Streiff-Feller tun zudem die Mädchen leid, die später mit den Vorstellungen dieser Männer konfrontiert werden.

Ebenfalls überrascht vom aktuellen Mindestalter für Puff-Gänger in der Schweiz ist Martin Candinas von der CVP. Wie Streiff-Feller will sich auch der Bündner für eine Anhebung der Alterslimite auf 18 Jahre stark machen. Heute ist in der Schweiz ein Besuch bei einer Prostituierten ab 16 Jahren erlaubt. Um sexuelle Dienste anzubieten, gilt seit dem 1. Juli 2014 hingegen das Mindestalter von 18 Jahren.

Es gibt aber auch Stimmen, die ein Puffverbot für unter 18-Jährige kritisieren. Für SP-Nationalrätin Yvonne Feri sind die aktuellen Bestimmungen «in Ordnung». Andere Massnahmen seien für sie wichtiger, damit die Jugendlichen wissen, was sie machen und was für Auswirkungen ihr Verhalten haben kann. (cat)

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