Politiker reagieren auf BLICK-Enthüllung
Härtere Strafen für Fleisch-Betrüger

Für viele Politiker ist 40 000 Franken Busse im Carna Grischa Fleischskandal ein Witz. Sie fordern jetzt härtere Sanktionen für Betrüger.
Publiziert: 28.11.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:19 Uhr
Von Christoph Lenz

Jetzt reicht es den Politikern. Läppische 40 000 Franken Strafe drohen dem Bündner Fleischgiganten Carna Grischa für seine jahrelangen, höchst lukrativen Fleisch-Schummeleien. Eine Witz-Busse! Nationalrätin Yvonne Gilli (Grüne/SG) hat gestern einen Vorstoss eingereicht. Die Forderung: härtere Strafen, deutlich höhere Maximalbussen.

Zu den Mitunterzeichnern zählt auch Bauernverbandschef Markus Ritter (CVP/SG). Er klagte diese Woche über die tiefe Busse. Wie BLICK enthüllte, hatte Ritter aber 2013 selbst dagegen gestimmt, dass Fleischfälscher für ihre Taten wirklich bluten müssen.

Den Vorwurf der Heuchelei hat Ritter nun entkräftet. «Der Carna-Grischa-Fall hat mich schockiert. Es ist wichtig, dass wir jetzt handeln», so Ritter. Die Grüne Yvonne Gilli freut sich über die Einsicht ihres Ratskollegen: «Carna Grischa wird nicht der letzte Skandal sein, von dem wir Konsumenten erfahren. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt mit den Mini-Bussen aufhören. Sanktionen müssen wehtun und abschrecken.» Gilli mahnt aber: «Wegen des Carna-Grischa-Skandals würden wir heute sicher eine Mehrheit für höhere Bussen finden. Ob die bürgerlichen Politiker und die Branchenverbände in ein, zwei Jahren auch noch mithelfen, kann ich nicht sagen.»

Auch die Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz, Prisca Birrer-Heimo (SP/LU), unterstützt die Forderung: «Bei Falschdeklarationen ist das Lebensmittelgesetz leider nicht griffig genug. Für Betrüger braucht es harte Sanktionen.»

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