Politiker benutzte Drogen für Wahlkampf
Eric Stauffer wegen Kokain-Kauf schuldig gesprochen

Wegen eines gewagten Kokain-Wahlkampfvideos ist Eric Stauffer, Mitglied der Genfer Bürgerbewegung (MCG), heute vom Polizeigericht in Genf verurteilt worden. Der Politiker will Berufung einlegen.
Publiziert: 04.12.2015 um 18:47 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:08 Uhr
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Eric Stauffer ist wegen Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz vom Polizeigericht in Genf verurteilt worden. Die Bestrafung beträgt 45 Tagessätze à 230 Franken auf Bewährung.

Verurteilt: Eric Stauffer und seine Verteidigerin Yaël Hayat auf dem Weg ins Gericht.
Foto: KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

«Ich werde gegen den Entscheid Berufung einlegen», sagte Eric Stauffer auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda und bestätigte damit eine Information der Internetseite der «Tribune de Genève».

Beim Versuch, seine Verurteilung zu erwirken, hätten sich gewisse Personen lächerlich gemacht, sagte Stauffer weiter. Er plädierte vor Gericht für einen Freispruch.

200 Franken für zwei Gramm Koks

Die Affäre geht auf die Kampagne vor den kantonalen Wahlen 2013 zurück. In typischer MCG-Manier wollten Eric Stauffer und ein Mitstreiter aufzeigen, wie einfach man in Genf an Kokain kommt. Stauffer gab einem jungen MCG-Mitglied 200 Franken.

Der MCG-Politiker kaufte für das Geld im Genfer Pâquis-Quartier zwei Gramm Kokain. Das MCG filmte die Szene und stellte das Video ins Internet. Dafür wurden Stauffer und der zweite MCG-Politiker jetzt verurteilt.

Der Genfer Oberstaatsanwalt Olivier Jornot sprach gegen die beiden Politiker wegen eines Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz in einem Strafbefehl eine Busse von 2500 Franken sowie eine bedingte Geldstrafe aus. Der Staatsanwalt anerkannte jedoch, dass die Drogen nicht zum Konsum oder Weiterverkauf bestimmt waren.

Kurz nach dem Kauf hatten die MCG-Anhänger die Polizei alarmiert und den ausgerückten Polizisten das Kokain übergeben. Weil beide gegen den Strafbefehl Rekurs einreichten, kam der Fall vor das Genfer Strafgericht. (SDA)

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