An einem sonnigen Wochenendtag besuchen viele Basler den Kannenfeldpark. Mit seinen 9,1 Hektaren ist er die grösste Grünanlage der Stadt. Ein perfekter Ort für Kinder – wäre da nicht ein kleines Problem: Sie verrichten in den Büschen, in denen sie spielen, auch ihr Geschäft.
Die wenigen Toiletten des Parks seien so verdreckt, dass Eltern ihre Kinder ins Gebüsch machen liessen. Der Zustand der Anlagen sei «desolat», wie die Basler SP-Grossrätin Toya Krummenacher zur «Basler Zeitung» sagt. Der Hauptgrund seien fehlende Anlagen für die Massen.
Deshalb hat Krummenacher einen Vorstoss eingereicht. Sie verlangt, dass mehr Anlagen gebaut werden. Dann müssten die Kinder ihr Geschäft nicht im Gebüsch verrichten. Ihr Vorstoss wird nun im Grossen Rat thematisiert.
Reine Bequemlichkeit
Im Gegensatz zu Toya Krummenacher sieht Emanuel Trueb, Leiter der Stadtgärtnerei Basel, das Hauptproblem nicht in den fehlenden WC-Anlagen: «Es ist eine Frage der Bequemlichkeit der Eltern und des Anstandes», sagt er zur «Basler Zeitung». Mehr Anlagen werden das Problem nicht lösen.
Er sagt, dass es Probleme wegen Urin und Fäkalien gebe, doch die Ausscheidungen seien keine Gefahr für die Kinder. Viel gefährlicher seien Fixer-Utensilien oder benutzte Kondome.
Soll der Staat eingreifen?
Das Problem gibt es nicht nur in Basel. Auch im Kanton St. Gallen werden öffentliche Anlagen immer wieder verschmutzt – so etwa in Gossau. Manuela Eugster, Präsidentin des Elternvereins öffentlicher Spielplatz Gossau (SG), appelliert an die Eigenverantwortung: «Jeder soll auf Sauberkeit achten», sagt sie zu BLICK. «Es kann noch so viele Kontrollen geben, doch wenn vereinzelte Leute Dreck machen, dann helfen auch nicht mehr Anlagen oder Kontrollen.»
Dass Eltern ihre Kinder ihr Geschäft ins Gebüsch erledigen lassen, «gehört sich nicht». Wenn jeder ins Gebüsch ausweichen würde, wohin würde das denn führen?
Kein Fäkalien-Problem in Zürich
Auf Nachfrage bei Daniel Eberhard, stellvertretender Mediensprecher von Entsorgung & Recycling Zürich (ERZ), seien keine Fälle von mit Fäkalien verschmutzten Parkanlagen in Zürich bekannt.
Ähnlich wie Manuela Eugster teilt er die Auffassung, dass bei Schmutz in öffentlichen Anlagen die Eigenverantwortung der Leute massgebend sein sollte: «Wo sich Menschen aufhalten, entsteht Abfall. Der Auftrag der Stadt Zürich ist, Strassen und Parkanlagen sauber zu halten – nicht die Stadtbevölkerung zu erziehen. Von Bussen für Littering sieht die Stadt Zürich darum ab und setzt stattdessen auf Eigenverantwortung», sagt Daniel Eberhard zu BLICK. (maz)
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