Benjamin «Benu» Lingg (30) kochte gestern bei der Sendung «Swiss Dinner» – die etwa auf TeleZüri, TeleBärn, TeleM1 oder TeleBasel ausgestrahlt wird - ein Dreigang-Menü mit Spätzli und Kalbsvoressen und zeigte auch sein selbst gebautes Haus sowie seine drei Kinder.
Wie die «SonntagsZeitung» heute berichtet, ist «Benu» langjähriges Pnos-Mitglied. Bis zum Jahr 2011 war er Vize-Chef der Sektion Willisau. Er bewegte sich im Umfeld der militanten Helvetischen Jugend, die sich mit ihrem Kürzel HJ an die Hitlerjugend der Nazis anlehnte. Die rechtsextreme Kameradschaft war 2004 federführend bei einem organisierten Angriff auf eine antirassistische Kundgebung in Willisau.
Zudem war Lingg früher Bassist der Band «Indiziert» und spielte im In- und Ausland an rechtsextremen Anlässen vor johlenden Glatzköpfen. Das letzte Mal in den Schlagzeilen war der «Swiss Dinner»-Kandidat im Sommer 2013, als er für eine 1.-August-Feier der Pnos eine Waldhütte in Huttwil BE reservierte.
Gesinnung spielt für Sendung keine Rolle
Wie die Sendung mitteilte, spiele die Gesinnung der Kandidaten keine Rolle und sei in diesem Fall beim Casting auch nicht zur Sprache gekommen. «Swiss Dinner» wird von der Firma Golden Eye Media im Auftrag der AZ Medien produziert.
Claude Winet, Chefredaktor von TeleZüri, sagt zur «Sonntagszeitung»: «Da es sich bei ‹Swiss Dinner› um ein Unterhaltungsformat handelt, achten die Produzenten der Sendung strikt darauf, dass die Kandidaten ihren Auftritt nicht zu politischen oder ideologischen Zwecken missbrauchen.»
Haus, Kinder und Bauern-Möbel
In der Senung machte der Heizungstechniker Benu auf Vorzeige-Bünzli: Er präsentierte sein neues Haus in Altbüron LU, das er zu grossen Teilen selber gebaut hat. «Wir kombinieren hier alt und neu», sagt er. Im Wohnzimmer stehen renovierte Bauern-Möbel. Hier empfange er viel Besuch. Auf der Terasse räuchert er selber die Forelle, die aus der Region stammt.
In der Sendung tritt auch der Nachwuchs auf. Benus drei Kinder bereiten brav die Salatsauce zu. Benu, der mit seinem Cap und der Adidas-Jacke auf hippen jungen Mann macht, «pimpt» sie noch nach, wie er sagt. Auch die Vinegrette hat er noch etwas «aufgefräst». Nur an den roten Bäcklein erkennt man den typischen Emmentaler.
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