Pflegeinstitutionen überfüllt?
Urner Regierung nimmt Stellung zu Palliative-Care-Petition

Der Urner Regierungsrat hat die Petition für mehr Palliative-Care-Betten im Kantonsspital Uri beantwortet. Der Betrieb einer selbstständigen Palliativstation gehöre nicht zum Leistungsauftrag des Spitals, so die Regierung.
Publiziert: 23.08.2023 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2023 um 12:20 Uhr
Petitionäre forderten mehr Palliative-Care-Betten im Kantonsspital Uri. (Symbolbild)
Foto: GAETAN BALLY

Zertifizierte Palliativstationen, wie die des Spitals Schwyz oder des Luzerner Kantonsspitals, müssten über mindestens acht Betten verfügen oder über 100 Eintritte pro Jahr vorweisen, schrieb der Urner Regierungsrat in einer Mitteilung vom Mittwoch. Aufgrund der Patientenzahlen sei der Kanton Uri zu klein für eine solche Station.

Pro Jahr nähmen bis zu 20 Urnerinnen und Urner die Palliativstation des Spitals Schwyz in Anspruch. Diese Zusammenarbeit möchte die Regierung noch verstärken. Gespräche dazu seien im Gange.

Die Petitionäre kritisierten, dass die Pflegeinstitutionen im Kanton überfüllt seien. Folglich müssten schwerkranke Menschen in Nachbarkantonen untergebracht werden. Auch würden Betroffene vom Spital zum Sterben nach Hause geschickt.

Dem hält der Regierungsrat entgegen. Menschen in einer palliativen Situation würden auf der regulären Bettenstation gepflegt. Ein massgebendes Kriterium dafür sei die Spitalbedürftigkeit. Wer nicht mehr spitalbedürftig sei, müsse nachgelagerte Dienste wie Spitex oder Pflegeinstitutionen beanspruchen.

In ihrer Antwort betonte die Regierung jedoch, dass die Palliative Care stetig weiterentwickelt werden müsse, um neuen und veränderten Anforderungen gerecht zu werden. Verschiedene Massnahmen dazu liefen bereits. So zum Beispiel der «Aktionsplan Palliative Care Uri».

Dieser sehe unter anderem ein Angebot mit Hospiz-Charakter in ein bis zwei Pflegeheimen vor. Das Angebot richte sich an jüngere, unheilbare Menschen, die nicht mehr zuhause gepflegt werden könnten. Für ein eigenes, stationäres Hospiz wäre das Einzugsgebiet Uris nämlich zu klein.

Weiter sei im März 2022 das Projekt «Weiterentwicklung Langzeitpflege Uri» gestartet. Nebst der Langzeitpflege fasse dieses auch Pflegeheimplätze, die explizit für die palliative Patientengruppe zur Verfügung stünden, ins Auge.

Das Thema Palliative Care werde an der Landratssession vom 6. September behandelt, so der Regierungsrat. (SDA)

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