Die Corona-Krise hat viele Brautpaare dazu gebracht, den schönsten Tag im Leben auf 2021 zu verschieben. Für Denise Mellert (56) und Peter Schmid (56) aus Bern war das jedoch keine Option: Trotz Corona haben sich die beiden jetzt das Jawort gegeben.
Als eines der ersten Hochzeitspaare in diesem Sommer durften sie am Samstag in Zollikofen BE mit 60 Gästen ihre Hochzeitssause feiern. «Es ist ein pures Hochgefühl, dass wir jetzt doch mit Gästen heiraten können», sagte Braut Denise Mellert zu BLICK.
«Wir sind nicht mehr die Jüngsten»
Als sie im März vom Versammlungsverbot gehört habe, sei die Enttäuschung sehr gross gewesen: «Ich habe mich gefühlt, als wären zehn Dampfwalzen über mich gefahren.» Schon seit eineinhalb Jahren sei die Planung im Gange gewesen. «Wir sind nicht mehr die Jüngsten», schmunzelte die Braut.
Ihr Angetrauter Peter Schmid sah das Ganze etwas lockerer. «Ich war immer davon überzeugt, dass unsere Feier stattfinden kann.» So sei es dann auch gewesen: «Nach der Bundesrats-Pressekonferenz Ende Mai konnten wir endlich jubeln.» Und wieder planen.
Auch der Tochter der Braut, Flavia Mellert (24), fiel ein Stein vom Herzen. «Bei der zivilen Trauung Mitte Mai waren wir nur zu viert. Zwei der Grosis sind schon über 80. Deshalb wollten wir das Fest unbedingt noch dieses Jahr durchführen.»
Bruder als Prediger
Am Superdatum, dem 20. Juni 2020, durfte das Paar nun aber aus dem Vollen schöpfen. Mit dem Song «The Final Countdown» von Europe wurde die Trauung schliesslich eröffnet.
Im Eingang des Festlokals standen einige Gäste Spalier und empfingen das Brautpaar. Die anschliessende Zeremonie wurde von Denise' jüngerem Bruder, Thomas Mellert (54), durchgeführt.
Tauben fliegen auf
Nachdem die beiden sich das Jawort gegeben hatten, besiegelten sie ihr Versprechen, indem sie Tauben fliegen liessen. Die Vögel stehen für Liebe und Treue.
Doch damit nicht genug: Es folgten ein Auftritt des Berner Chansonniers Boris Bittel, der Brauttanz, das Anschneiden der Hochzeitstorte sowie das Steigenlassen von Luftballonen. In den Abendstunden zauberte zudem ein Feuerkünstler den Gästen ein Leuchten in die Augen. «Dieser Auftritt ist für alle Gäste eine Überraschung», verriet die Braut.
Sechswöchige Hochzeitsreise
Auch die Flitterwochen lassen sich die frischgebackenen Eheleute nicht vom Coronavirus vermiesen. «Nächsten Samstag geht es für sechs Wochen nach Frankreich», sagt Denise Mellert.
Da die beiden diese Rundreise schon lange geplant hatten, hielten sie auch daran fest. Wieder half der feste Glaube an ein Happy End. «Ich habe einfach gespürt, dass wir doch noch gehen können», freut sich Peter Schmid.