Gründe für die positive Entwicklung seien der schwache Euro und die anziehende Konjunktur, teilte der weltgrösste Arbeitsvermittler am Dienstag mitteilte.
Der Umsatz erreichte im zweiten Quartal 5,58 Milliarden Euro. Das entspricht einem organischen Zuwachs von 4 Prozent, nach 3,4 Prozent in den Monaten Januar bis März. In der Berichtswährung Euro betrug das Quartalswachstum 12 Prozent.
Der scheidende Konzernchef Patrick De Maeseneire bezeichnete das zweite Quartal als solide und den Erwartungen entsprechend. Der einstige Sorgenmarkt Frankreich zeigte ebenso wie Deutschland wieder Wachstum. In der Schweiz resultierte ein Rückgang um 1 Prozent.
In seinem mit 22 Prozent Umsatzanteil wichtigsten Markt Frankreich hatte Adecco in den letzte Jahren Rückschläge hinnehmen müssen. Nun wuchs der Konzern wieder um 2 Prozent. Industriejobs - der Löwenanteil der Vermittlungen - zeigten einen Zuwachs um 3 Prozent.
Gemäss dem neuen Konzernchef Alain Dehaze dürfte dieser Umschwung keine Eintagsfliege sein. «Wenn Frankreich im dritten und vierten Quartal weiter wächst, hat das einen positiven Effekt auf die Profitabilität der Gruppe», sagte De Maeseneire.
Der Zuwachs in Europa wurde allerdings durch eine Verlangsamung in Nordamerika gebremst. Dort wuchs der Umsatz organisch lediglich um 2 Prozent.
Im Ausblick zeigt sich Adecco zuversichtlich. In Europa sei der allgemeine Trend positiv und in den Schwellenländer das Wachstum robust. Adecco will weiterhin in Märkte investieren, wo das Unternehmen Wachstumsmöglichkeiten sieht und die Kosten im Auge behalten. Am EBITA-Margenziel von 5,5 Prozent für das laufende Jahr hält das Unternehmen fest.
Die Aktien von Adecco wurden am Morgen gemieden. Ihr Kurs fiel gleich zu Handelsbeginn um knapp 3,7 Prozent und setzte dann zu einer leichten Erholung an. Mit den Zahlen erreichte der Personalvermittler die Ziele der Analysten nicht ganz. Auch die Marktbeschleunigung blieb unter Erwartung.
Insgesamt sprachen die Analysten in ersten Kommentaren von einem soliden zweiten Quartal. Umsatz und Bruttogewinn lagen etwas über den durchschnittlichen Schätzungen, EBITA und Reingewinn dagegen verfehlten den Konsens.
Als Gründe dafür orten die Analysten höher als erwartet ausgefallene Einmalkosten. Dazu zählen 5 Millionen Euro für die Integration des übernommenen kanadischen Stellenvermittlers Knightsbridge, 10 Millionen für die anstehenden Wechsel von Konzern- und Finanzchef sowie 4 Millionen für Restrukturierungen in Nordamerika.
Adecco-Chef De Maeseneire übergibt Ende Monat das Zepter an Dehaze. Der 51-Jährige ist wie De Maeseneire Belgier und leitete bisher das Frankreichgeschäft. Zusammen mit dem Konzernchef nahm auch Finanzchef Dominik De Daniel den Hut, weil er als dessen Nachfolger nicht in die Kränze kam. Er trat Ende Juli ab.
Über seine Nachfolge gab es am Dienstag keine Neuigkeiten. «Wir führen mit verschiedenen Kandidaten Gespräche, und ich bin sehr positiv», sagte Dehaze der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP.
Auf absehbare Zeit plant Adecco keine grösseren Übernahmen im Kerngeschäft, wie De Maeseneire der Nachrichtenagentur Reuters in einem Gespräch sagte. Es sei niemand an Adecco herangetreten. Und auch als Ziel einer Übernahme sieht der Konzernchef sein Unternehmen nicht.