Über 600 Notrufe im Kanton Luzern
Ab Donnerstagnachmittag stand die Luzerner Polizei im Dauereinsatz. Es gingen über 600 Notrufe ein und es wurden über 30 Verkehrsunfälle gemeldet, wie die Behörde mitteilt.
Es handelte sich grösstenteils um Selbst- und Auffahrunfälle, aber auch um Kollisionen zwischen zwei oder drei Fahrzeugen. Durch den Rettungsdienst 144 wurden mehrere Personen ins Spital gefahren. Gemäss ersten Erkenntnissen wurden diese leicht verletzt.
Etliche Lastwagen und Sattelmotorfahrzeuge versperrten Fahrbahnen, insbesondere auch auf den Autobahnen, standen quer oder rutschten teilweise ab der Fahrbahn. Zahlreiche mit Sommerreifen ausgestattete Personenwagen blieben stecken. Aus Sicherheitsgründen mussten diverse Strassen gesperrt werden. Auch die Pannen- und Winterdienste waren im Dauereinsatz.
Über 60 Unfälle auf Zentralschweizer Strassen nach Wintereinbruch
Der Wintereinbruch vom späteren Donnerstag hat in der Zentralschweiz zu grösseren Verkehrsproblemen und zu vielen Unfällen mit Blechschäden geführt. In der Stadt Luzern funktionierte auch am Freitag der Busverkehr nur eingeschränkt.
Allein im Kanton Luzern kam es in Folge der Schneefälle vom Donnerstag zu über 30 Unfällen. Insgesamt musste die Luzerner Polizei über 600 Notrufe entgegennehmen und 120 Einsätze leisten. Die Kantonspolizei Schwyz vermeldete zwei Dutzend Unfälle, die Zuger Polizei ein halbes Dutzend.
Etliche weitere Fahrzeuge rutschten von der Strasse oder blieben im Schnee stecken. Auch havarierte Lastwagen blockierten Strassen oder die Autobahn. Durch den starken Schneefall knickten auch einzelne Bäume um und versperrten dadurch Strassen. Aus Sicherheitsgründen sperrte die Luzerner Polizei mehrere Strassenabschnitte.
Bei den meisten Unfällen in der Zentralschweiz blieb es bei Blechschäden, es gab aber auch Leichtverletzte. Mehrere Autofahrerinnen und Autofahrer verloren auf den verschneiten Strassen die Herrschaft über ihr Fahrzeug, weil sie mit Sommerpneus unterwegs waren.
Am Freitag stabilisierte sich die Lage. Der Busbetrieb bleibe aber unregelmässig, teilte die Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL) mit. Es sei weiterhin mit Verspätungen zu rechnen.
18 Verzeigungen wegen Schnee und Eis auf Fahrzeugen
Am Freitag, 22. November 2024, führte die Stadtpolizei Winterthur an der Tösstalstrasse eine Verkehrskontrolle durch. Der Schwerpunkt lag auf Fahrzeugen, die aufgrund von Schnee- und Eisbelag nicht verkehrssicher unterwegs waren. Innerhalb von zwei Stunden wurden 18 Fahrzeuglenkende zur Anzeige gebracht.
In mehreren Fällen wurden Schneehöhen von bis zu 21 Zentimetern auf den Fahrzeugdächern gemessen.
Polizei stoppt schneefaule Lenker
Einsatzkräfte der Kantonspolizei Thurgau haben am Freitagmorgen auf dem ganzen Kantonsgebiet insgesamt acht Fahrzeuge mit Schnee auf dem Dach angehalten. Die Fahrerinnen und Fahrer mussten vor Ort die Fahrzeuge vom Schnee befreien und konnten im Anschluss die Fahrt fortsetzen. Sie werden bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
Die Kantonspolizei Thurgau weist darauf hin, dass Fahrzeugoberflächen inklusive Scheiben vor Fahrtbeginn von Eis und Schnee befreit werden müssen.
Berner Trams fahren bis auf Weiteres noch nicht
Die meisten Berner Trams bleiben vorderhand wegen der prekären Schneeverhältnisse weiter im Depot. Einzig die Trams der Linie 6 verkehren zwischen Worb Dorf und Bern Bahnhof. Im Busbetrieb kommt es noch immer zu Einschränkungen.
Eingestellt waren am Freitagmittag zwei Buslinien, wie auf der Website der Verkehrsbetriebe Bernmobil zu sehen war. Auf allen anderen Linien sei der Betrieb unregelmässig. Sämtliche Tramlinien waren, mit Ausnahme der Linie 6, ausser Betrieb.
Fast 100 Einsätze im Kanton Freiburg
Die Schneefälle haben auch die Polizei im Kanton Freiburg auf Trab gehalten. Fast 100 Einsätze leisteten die Patrouillen in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt und dem Unterhaltsdienst des Autobahnnetzes seit Donnerstag.
Mehrere Lastwagen, Busse und andere Fahrzeuge standen quer auf Strassen und auf der Autobahn A12. Dies machte es den Pannen- und Schneeräumungsfahrzeugen nicht einfach, wie aus einer Mitteilung der Freiburger Kantonspolizei vom Freitag hervorgeht.
Mehrere Unfälle im Kanton Glarus
Während der starken Schneefälle ist es im Kanton Glarus zwischen Donnerstagnachmittag und Freitagmorgen zu zirka zehn Verkehrsunfällen gekommen. Eine Person wurde verletzt, ansonsten blieb es bei Sachschäden. Der Verkehr verlief gemäss der Polizei lange Zeit stockend und kam teilweise ganz zum Stillstand.
Mehrere Unfälle auf Bündner Strassen
Auf den schneebedeckten Strassen in Nordbünden ist es am Donnerstag zu rund zehn Verkehrsunfällen mit Sachschaden gekommen. Insbesondere auf der Nordrampe der San-Bernardino-Route sowie zwischen Tamins und Ilanz kam es gemäss der Polizei wegen Fahrzeugen ohne Winterausrüstung zu Verkehrsbehinderungen.
Mehrere Unfälle nach Wintereinbruch in Appenzell Ausserrhoden
Am Donnerstagabend haben sich während des starken Schneefalls in Appenzell Ausserrhoden mehrere Verkehrsunfälle ereignet. Zwei Personen mussten mit Verletzungen ins Spital gebracht werden.
Rund 150 Unfälle im Kanton Zürich
Auf den schneebedeckten Zürcher Strassen hat es oft gekracht: Die Kantonspolizei Zürich verzeichnete in ihrem Einzugsgebiet von Donnerstagabend um 18 Uhr bis Freitagmorgen um 6 Uhr rund 150 Unfälle. In den Städten Zürich und Winterthur kam es zu weiteren Unfällen.
In der Regel blieb es dabei bei Beulen am Auto oder anderen Sachschäden, wie die Kantonspolizei am Freitag auf Anfrage mitteilte. Bei rund einem halben Dutzend der gemeldeten Unfälle verletzten sich Personen unbestimmt.
Drei Unfälle in Winterthur
In der Stadt Zürich registrierte die dort zuständige Stadtpolizei 18 Verkehrsunfälle, wobei nicht alle im Zusammenhang mit dem Schnee erfolgt sind, wie es auf Anfrage hiess. Verletzte gab es keine. Die Stadtpolizei Winterthur registrierte bislang drei Unfälle, bei denen ebenfalls keine Personen verletzt wurden.
Die Zahl der Unfälle im Kanton Zürich dürfte am Ende noch etwas höher ausfallen; auch am Freitagmorgen dürften sich auf den Strassen noch ein paar Kollisionen ereignet haben.
Barrierenstörung im Zürcher Oberland
Auf dem Schienennetz führte der Schnee zu den erwarteten Auswirkungen: So kam es in und um die Stadt Zürich am Freitag bis in den späten Vormittag zu einem «unregelmässigen Betrieb auf allen Linien infolge Schnee- und Eisglätte», wie die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) mitteilten.
Am Donnerstagabend hatten die VBZ den Busverkehr in Stadt und Agglomeration eingestellt, die Tramlinien verkehrten nur unregelmässig, Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) meldete am Freitagvormittag derweil eine Barrierenstörung im Zürcher Oberland. Ansonsten verkehrten die S-Bahn-Züge – gemäss Onlinefahrplan – aber oft mit ein paar Minuten Verspätung.
Busbetrieb in Bern nimmt wieder Fahrt auf
Nach den Schneefällen der letzten Stunden hat sich die Lage in Bern langsam entspannt. Die Verkehrsbetriebe Bernmobil vermeldeten kurz vor neun Uhr, dass die Busse mit Ausnahme einzelner Linien langsam wieder Fahrt aufnehmen könnten. Es brauche aber noch etwas Geduld.
Der Trambetrieb bleibe bis am Mittag weiterhin eingestellt, heisst es in einem Post von Bernmobil auf der Plattform X (vormals Twitter).
Einschränkungen im Bahnverkehr
Auf den Autobahnen und Strassen vor allem im Raum Bern herrschten am Freitagmorgen weiterhin schwierige Verhältnisse, es kam zu Staus, wie aus den Verkehrsmeldungen des TCS hervorging.
Auch im Bahnverkehr kam es am Freitagmorgen noch zu Einschränkungen, etwa am Bahnhof Bern oder im Raum Gümligen, wie aus Informationen von Railinfo hervorging.
In Wädenswil ZH lag um 2 Uhr eine Schneedecke von 29 Zentimetern, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) auf der Onlineplattform X mitteilte.
Die Messstation in der Stadt St. Gallen registrierte 25 Zentimeter Schnee. In Zollikofen BE lagen zum Zeitpunkt der Messung 21 Zentimeter Schnee, wie die Messwerte auf der Webseite von Meteoschweiz zeigten.
Der Schneefall bis ins Flachland hatte am Donnerstag zu Störungen im Strassen-, Schienen- und Flugverkehr geführt. Auch für Freitag rechnen die SBB mit Behinderungen, wie sie am späten Donnerstagabend mitteilten. Im Flachland dürfte es nach Prognose von Meteoschweiz am Freitag zu einzelnen Schneeschauern kommen.