Die Aussicht von der Terrasse ist eine Wucht. Hinter saftiggrünen Wiesen erstreckt sich tiefblau der Zürichsee. Zwei Segelboote gleiten darauf, als wären sie Dekoration. An schönen Tagen reicht der Blick bis zur Rigi und dem Pilatus. Das Restaurant Frohberg hoch über der Zürcher Gemeinde Stäfa ist ein kleines Paradies.
Seit vier Jahren führen Pächter Patrick Beetz (42) und Geschäftsführer Adrian Meyer (46) die Traditionsbeiz, unterstützt von 14 Mitarbeitern, inklusive der Aushilfen. Sie kämpfen ums Überleben des Frohbergs. «An manchen Tagen könnten wir das Doppelte an Sitzplätzen füllen», sagt Beetz. «An anderen läuft wenig.»
Das Restaurant aus den 70er-Jahren ist urchig, gemütlich, freundlich, die Karte ist traditionell: Schmorbraten, Zürcher Geschnetzeltes, Spätzlipfanne. Auf der Weinkarte stehen edle Tropfen aus Stäfa. Die Kundschaft: Handwerker und Manager, die Gästen den Zürichsee zeigen.
Die Philosophie ist modern: «Wir müssen den Gästen ein Gesamtpaket bieten», sagt Adrian Meyer. Also feine Küche, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, nette Bedienung, schöne Räume, liebevolle Dekoration, tolle Atmosphäre. Nur wenn alles stimme, komme der Gast wieder. Die Chefs packen mit an. Überall. «Ich putze auch mal die Toiletten oder helfe in der Küche», sagt Beetz.
Trotzdem, die Zukunft des Frohbergs und seiner Betreiber ist ungewiss. Die Gemeinde Stäfa kaufte das Restaurant 2009 für 3,64 Millionen Franken. Am Montag beschlossen die Stimmbürger an der Gemeindeversammlung, die Beiz dem Verein Pro Restaurant Frohberg zu übergeben.
Der Verein will das Haus für drei bis vier Millionen Franken renovieren und dann einer Betriebsgesellschaft anvertrauen.
Beetz und Meyer wollen grundsätzlich weitermachen. Aber nicht um jeden Preis. «Nun bekommen wir einen Verwaltungsrat, der mitreden will. Und haben nicht mehr einen einzigen Ansprechpartner, nämlich die Gemeinde», sagt Patrick Beetz. «Wir setzen uns aber dafür ein, dass die Zusammenarbeit klappt und wir bleiben dürfen. In einem schön umgebauten Restaurant.»
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