Die Parteileitung schlug Albert Rösti Anfang Januar als Nachfolger für Parteipräsident Toni Brunner (SG) vor. Brunner wird sein Amt zum Ende der ordentlichen Amtszeit am 23. April abgeben. Der 48-jährige Rösti ist promovierter Agronom und stammt aus einer Bergbauernfamilie in Kandersteg im Berner Oberland.
Innerhalb der Nominationsfrist seien keine anderen Kandidaturen für das Parteipräsidium gemeldet worden, sagte die stellvertretende SVP-Generalsekretärin Silvia Bär am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Kandidaturen könnten allerdings noch bis vor der Wahl angemeldet werden.
Die SVP-Delegiertenversammlung wählt am 23. April in Langenthal BE die Parteiorgane neu und beschliesst zudem über eine Teilrevision der Statuten. Vorgeschlagen wird namentlich eine Verschlankung der Parteispitze, wie die SVP Anfang März mitgeteilt hatte.
Im vorgeschlagenen achtköpfigen Parteileitungsausschuss sollen dem designierten Parteipräsidenten Rösti noch drei statt wie heute sieben Vizepräsidenten zur Seite stehen. Neben dem Bisherigen Oskar Freysinger sollen die Nationalräte Thomas Aeschi (ZG) und Céline Amaudruz (GE) diesem Gremium angehören.
Zum Parteileitungsausschuss sollen zudem je ein Verantwortlicher Strategie, Kommunikation und Finanzen gehören. Für diese drei Funktionen vorgeschlagen sind der ehemalige Bundesrat Christoph Blocher, alt Nationalrat Walter Frey und Nationalrat Thomas Matter (ZH). Von Amtes wegen im Parteileitungsausschuss ist Fraktionschef Adrian Amstutz (BE).
Nicht mehr Vizepräsidenten sein werden Nationalrat Luzi Stamm (AG), Judith Uebersax als Vertreterin der SVP-Frauen und der wegen Vandalenakten an SVP-Wahlplakaten in die Schlagzeilen geratene Waadtländer Claude-Alain Voiblet. Ob Voiblet SVP-Mitglied bleiben kann, entscheidet der Parteitag der SVP Waadt am 14. April.
Uebersax reagierte Anfang März auf die Art ihrer Absetzung mit dem sofortigen Parteiaustritt. In der vorgeschlagenen 28-köpfigen Parteileitung und im Parteileitungsausschuss sollen die SVP-Frauen nicht mehr vertreten sein. Hingegen sollen die Junge SVP und die SVP International in der Parteileitung weiterhin je einen Sitz erhalten.