Alle Fraktionen im Zürcher Kantonsrat sind sich einig: Der Kanton Zürich braucht einen Aktionsplan gegen Antisemitismus und Rassismus an Schulen. Einen entsprechenden Vorstoss hat das Parlament am Montag ohne Diskussion überwiesen.
Mit der Überweisung des dringlichen Postulats hat der Regierungsrat nun ein Jahr Zeit, einen Bericht dazu zu verfassen. Er muss aufzeigen, wie er an Sekundarschulen und auf anderen Schulstufen mehr Aufklärungsarbeit anbieten will.
Reaktion auf Messerattacke
Alle Fraktionen im Zürcher Kantonsrat begründen die Forderung mit der Zunahme von antisemitischen Vorfällen in der Schweiz und anderen europäischen Ländern in den vergangenen Monaten. Die antisemitische Attacke vom 2. März in Zürich sei dabei ein letzter Höhepunkt der sich häufenden Vorfälle.
Bei dem Angriff verletzte ein 15-jähriger Schweizer mit tunesischem Migrationshintergrund einen 50-jährigen orthodoxen Juden mit einem Messer lebensbedrohlich. Der mutmassliche Täter veröffentlichte im Vorfeld eine Videobotschaft, in der er zur Tötung von Juden aufrief.
Bundesrat befürwortet Aktionsplan
Auch auf nationaler Ebene steht ein Aktionsplan gegen Antisemitismus und Rassismus zur Debatte. Der Nationalrat hat sich im März dafür ausgesprochen, am Dienstag diskutiert die Staatspolitische Kommission des Ständerats, ob sie den Vorstoss ebenfalls zur Annahme empfehlen will. Auch der Bundesrat befürwortet einen nationalen Aktionsplan. Geprüft werden soll auch, ob ein Beauftragter für Rassismus- und Antisemitismusbekämpfung beim Bund eingesetzt werden soll. (SDA/lha)