Paco (†3) starb an Giftköder
7500 Fr Kopfgeld auf Hundehasser!

Das gab es noch nie. Mit einer Rekordsumme suchen Hundehalter im Thurgau den Mörder von Paco (†3). Kinder und Spielkamerad Chiku mussten mitansehen, wie Paco wegen des Giftköders elendig starb.
Publiziert: 09.12.2015 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:41 Uhr
Paco († 3) starb an Giftköder.
Foto: zVg
Von Céline Krapf

Rund 7500 Franken haben Frauchen Cindy Kullik (33)und andere Tierfreunde zusammengetragen, um den irren ­Hundehasser endlich ausfindig zu machen.

Montag vor einer Woche: Cindy Kullik dreht mit ihren beiden Rhodesian Ridgebacks Paco und Chiku (2) eine Runde. Von ihrem Wohnort Engishofen TG geht es den Wald entlang in Richtung Kümmertshausen. Als Kullik kurz abgelenkt ist, frisst Paco etwas auf einer Wiese. Wenige Stunden später zeigen sich die Folgen. Sie sind tödlich: Am Nachmittag liegt Paco schmerzverzerrt und mit Schaum an der Schnauze auf dem Boden. Der Rüde ist nicht transportfähig. Ein Tierarzt eilt herbei – doch auch sein Einsatz kann den Hund nicht mehr retten.

«Es war der blanke Horror», sagt Kullik. «Ich verstehe nicht, wie man so etwas einem Lebewesen antun kann. Die Kinder und sein Spielkamerad Chiku mussten alles mitansehen. Einfach schrecklich!»

Die Untersuchungen zeigen: Paco wurde vergiftet. Mit grosser Sicherheit sind Schneckenkörner die Ursache für den qualvollen Tod. Um sicherzugehen, wurde Pacos Blut für weitere Abklärungen an ein Institut nach München (D) geschickt.

Trotz der Trauer raffte sich Kullik auf und sagt dem Hundekiller den Kampf an. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei und ruft auf Facebook zur Fahndung auf. Sie schreibt: «Ich habe diese Hilflosigkeit satt!» Zudem setzt sie 2500 Franken aus: Für «stichhaltige Beweise oder die Ergreifung des Mörders». Seither steigt die Summe stetig an, Tierfreunde aus aller Welt sichern der Familie ihre Unterstützung zu. Mittlerweile sind 7500 Franken als Prämie ausgesetzt.

Der Fahndungsaufruf von Pacos Frauchen.
Foto: zVg

Die Anteilnahme ist gross, denn immer wieder sterben Hunde an Giftködern (BLICK berichtete). In der Gegend wurden in den vergangenen Wochen gleich mehrere Giftköder-Funde gemeldet – und als solche bestätigt. Diese Stellen mied Cindy Kullik extra. Pacos Gefährte Chiku trägt seit dem Vorfall zu seiner Sicherheit einen speziellen Maulkorb, damit er nicht auch noch etwas frisst und dem Hundehasser zum Opfer fällt.

Cindy Kullik und Chiku, der zur Sicherheit Maulkorb trägt.
Foto: Reto Martin

«Paco war ein Familienmitglied», sagt Cindy Kullik. «Der Täter weiss nicht, was er anrichten kann.» Schneckengift ist nicht nur für Hunde tödlich. «Dort, wo es verteilt wurde», sagt Kullik, «tummeln sich Wildtiere und Kinder. Stecken sie sich einen Köder in den Mund, sind sie in Lebensgefahr.»

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Das droht Tierquälern

Basel – Hundehasser sind schwer zu fassen. «Eigentlich kann man nichts anderes machen, als andere Menschen vor mutmasslichen Ködern zu warnen», sagt Helen Sandmeier, Sprecherin des Schweizer Tierschutzes. Sollte ein Hund an einer Vergiftung leiden, können die betroffenen Besitzer eigentlich nur Anzeige gegen unbekannt erstatten. Die Höchststrafe für Tierquälerei liegt laut Gesetz zwar bei drei Jahren Freiheitsstrafe, ausgesprochen werden aber meist nur Geldstrafen – und die sind oft gering.

Tierschützerin Sandmeier schätzt die Durchschnittssumme auf maximal ein paar Hundert Franken: «Das ist mehr eine Trinkgeldbusse, wenn der Täter überhaupt ermittelt werden kann. Der Nachweis einer Tat ist äusserst kompliziert.» Denn: Die Todesköder sind meist schon komplett vom Hund gefressen, der genaue Tatort oft unklar. Umso wichtiger ist daher das wachsame Auge der Hundehalter.

Basel – Hundehasser sind schwer zu fassen. «Eigentlich kann man nichts anderes machen, als andere Menschen vor mutmasslichen Ködern zu warnen», sagt Helen Sandmeier, Sprecherin des Schweizer Tierschutzes. Sollte ein Hund an einer Vergiftung leiden, können die betroffenen Besitzer eigentlich nur Anzeige gegen unbekannt erstatten. Die Höchststrafe für Tierquälerei liegt laut Gesetz zwar bei drei Jahren Freiheitsstrafe, ausgesprochen werden aber meist nur Geldstrafen – und die sind oft gering.

Tierschützerin Sandmeier schätzt die Durchschnittssumme auf maximal ein paar Hundert Franken: «Das ist mehr eine Trinkgeldbusse, wenn der Täter überhaupt ermittelt werden kann. Der Nachweis einer Tat ist äusserst kompliziert.» Denn: Die Todesköder sind meist schon komplett vom Hund gefressen, der genaue Tatort oft unklar. Umso wichtiger ist daher das wachsame Auge der Hundehalter.

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