Die Gitarren krachen und die Bässe wummern wieder im Sittertobel: Während vier Tagen versetzt das Openair St. Gallen an diesem Wochenende eine ganze Region in den Ausnahmezustand. Dass die Mega-Party bereits am Donnerstagabend losgeht, sieht man auch in den dortigen Schulen. Viele haben vor dem Grossanlass kapituliert.
So zum Beispiel die Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen, wo der Unterricht heute wegen des Openairs kurzerhand gestrichen wurde, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Der Grund ist einfach: Weil viele Jugendliche bereits am Donnerstag zu den Konzerten strömen, lichten sich tags darauf die Bankreihen in den Klassenzimmern. Ein Phänomen, das früher noch extremer war, als an der Mittelschule auch am Samstag Lektionen abgehalten wurden, erklärt Prorektor Andreas Wenk.
Kein Entgegenkommen im Wallis
Ganz drücken können sich die St. Galler Schüler aber nicht vor den Lektionen. Wenk sagt: «Wir geben unseren Schülern die Möglichkeit, die Freitagslektionen während des Semesters vorzuholen.» Dieser Ansatz klappt offenbar gut. In Sachen Openair-Absenzen habe die Schule seither keine Probleme mehr.
Andere Orte kommen um solche Stunden-Schiebereien herum. Im Thurgau fällt der Start des Openairs Frauenfeld «zum Glück» auf den Schulschluss vor den Sommerferien, sagt Hanspeter Hitz, Rektor der Kantonsschule Frauenfeld, auf Anfrage von BLICK. Und auch in Bern findet das Gurten-Festival in der schulfreien Zeit statt.
Im Wallis, wo das Openair Gampel hingegen unmittelbar nach den Sommerferien über die Bühne geht, kommt man der Feierlust der Schüler nicht entgegen. Die Oberwalliser Mittelschule im nahen Brig hält auch während des Anlasses am normalen Stundenplan fest. (cat)