Bei Küblis im Bündner Prättigau kam es gestern Nachmittag zu einem tödlichen Schlauchboot-Unfall. Mindestens zwei Personen starben, die Suche nach einer dritten Person wurde am Abend eingestellt. Das viele Schmelzwasser erschwerte die Suche.
Am Nachmittag gegen 13 Uhr alarmierte eine Frau die Kantonspolizei Graubünden. Sie meldete, dass bei Schiers zwei Schwimmwesten, ein Helm und ein gekentertes Schlauchboot in der Landquart treiben. Leserreporter-Bilder zeigen, wie ein Polizeibeamter weiter flussabwärts Helme aus einer Wasserwalze zu bergen versucht.
Die Polizei geht davon aus, dass eine Gruppe von zehn Personen mit zwei privaten Booten auf dem Fluss unterwegs war. Zwischen Küblis und Fideris kenterte das vordere Boot.
War es eine tschechische Gruppe?
Fünf Personen fielen ins Wasser. Zwei Gekenterte konnten sich aus eigener Kraft ans Ufer retten. Eine Person wurde zwischen Schiers und Grüsch aus dem Fluss geborgen. Trotz sofortiger Reanimation starb diese Person.
Ein zweiter Paddler wurde zehn Kilometer flussabwärts bei Maienfeld GR aus dem Rhein gezogen – er verstarb ebenfalls noch vor Ort. Alle Insassen des zweiten Bootes konnten die Landquart selbständig verlassen.
Wie es zum tödlichen Unfall kommen konnte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Rafting-Experte Wim Martens sagte zu BLICK: «Ich vermute, dass sich die Bootsfahrer überschätzt haben.» Im Frühling könne die Landquart wegen der Schneeschmelze viel Wasser führen.
Ein Leserreporter meldete, dass die Gruppe von einem tschechischen Reisebus begleitet worden sei. Die Polizei wollte noch keine Angaben zur Nationalität der Gruppe machen – weil die Angehörigen noch nicht informiert seien.