Badi-Personal wird handgreiflich
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Schüler erlitt Verletzungen:Badi-Personal wird handgreiflich

Zoff in Badi von Kreuzlingen TG – Vater klagt an
«Die Bademeister haben meinen Sohn geschlagen!»

Ein Streit zwischen Sekundarschülern und dem Personal der Badi in Kreuzlingen TG artete am Freitagnachmittag aus. Zwei Jugendliche wurden von den Angestellten angegriffen. Die Eltern sind sauer.
Publiziert: 30.06.2019 um 18:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2019 um 10:22 Uhr
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Ein Streit zwischen Sekundarschülern und dem Personal in der Badi von Kreuzlingen TG artete am Freitagnachmittag aus. Zwei Jugendliche wurden verletzt.
Foto: zvg
Helena Schmid

Hitzige Szenen spielten sich am Freitagnachmittag in der Badi Hörnli in Kreuzlingen TG ab. Eine Schulklasse der Sekundarschule in Arbon TG mitsamt Lehrer möchte sich abkühlen. Die Stimmung ist aufgedreht. Die Schüler blödeln herum, treiben Unsinn auf der Rutschbahn.

Die Bademeister sind genervt, weisen die Gäste zurecht. Es gibt Zoff. Dann eskaliert die Situation. Cyrill Keller, Schulleiter der Sek in Arbon, erzählt: «Als das Personal sie ermahnte, rannten die Schüler weg. Aufsichtspersonen der Badi folgten ihnen und stellten sie. Dann kam es zu Handgreiflichkeiten seitens der Angestellten.»

«Sie haben ihn zu Boden gestossen»

Einer der Schüler erlitt dabei Schürfwunden an Rücken, Ellbogen und Knien. Sein Kollege Damian* (16) wollte noch dazwischengehen. «Sie haben meinen Kollegen einfach zu Boden gestossen und mir eine Ohrfeige verpasst», sagt er zu BLICK. 

Völlig baff hätten sie gemeinsam mit dem Lehrer und den übrigen Klassenkameraden die Badi schliesslich verlassen. Draussen geht der Streit verbal weiter. «Ihr Pisser», schreit einer der Angestellten. Ein Schüler filmt die Szene.

«Mit solchen Idioten müssen wir uns täglich herumschlagen»

Schliesslich zieht die Klasse von dannen. Schulleiter Keller: «Wir haben die Eltern der betroffenen Schüler informiert.»

Als Ozan T.* (44), Vater von Damian, erfährt, was passiert ist, kocht er vor Wut: «Mein Sohn kam mit einer roten Wange heim. Das ist eine riesige Sauerei!»

Dominique Assire, Betriebsleiter der Badi Hörnli, streitet die Vorwürfe ab: «Wir schlagen uns jeden Tag mit solchen Idioten herum. Manchmal müssen wir sie gegen ihren Willen aus dem Freibad werfen. Aber handgreiflich werden meine Angestellten sicher nicht!»

Gäste bemängeln aggressives Personal

Fakt ist aber: In den Google-Rezensionen des Freibads haben sich bereits im letzten Jahr mehrere Gäste beschwert, das Personal sei aggressiv und beleidigend.

Ozan T. möchte nun Anzeige bei der Polizei erstatten: «Natürlich hätten sich mein Sohn und seine Freunde an die Regeln halten sollen. Doch das ist noch lange kein Grund, die Jugendlichen einfach zu schlagen.»

«Der Respekt vor den Bademeistern ist eigentlich noch vorhanden»

Dass es zu einem handgreiflichen Streit komme, sei äusserst selten, sagt Manfred Rüf, einer der Geschäftsleiter des Schweizerischen Badmeister-Verbandes (SBV). «Mir ist konkret kein Fall bekannt, in dem je ein Bademeister einen Besucher oder ein Besucher einen Bademeister tätlich angegriffen hätte.» Auch aus der Badi Hörnli in Kreuzlingen sind ihm keine Reklamationen bekannt, obwohl er selber Ostschweizer ist.

«Normalerweise sind alle anständig», sagt Rüf. Selbst Gruppen junger Männer müsse man in der Regel nicht besonders im Auge behalten – jedenfalls nicht mehr als andere Gäste. «Der Respekt vor dem Bademeister ist eigentlich immer noch vorhanden. Freche Antworten erhält man zwar schon ab und zu, aber damit hat es sich.»

Die Hitze habe aber schon einen Einfluss auf das Verhalten der Badi-Gäste: Sie werden aggressiver, meint Rüf. «Allerdings nicht nur in der Badi, sondern auch beim Autofahren und in der Freizeit.» 

Probleme hätten die Bademeister vor allem mit Eltern am Handy oder nicht eingehaltenen Hygienevorschriften, also die klassische Unterhose unter der Badehose oder die vergessene Dusche. «Auch Sprünge ins Wasser, wo es zu viele Leute hat, sind immer ein Thema.» Besonders nach dem verregneten Frühling und der plötzlichen Hitze herrsche in den Badis derzeit ziemlicher Dichtestress. Rüf: «Das ist auch ein Riesenstress für die Bademeister.»

Dass es zu einem handgreiflichen Streit komme, sei äusserst selten, sagt Manfred Rüf, einer der Geschäftsleiter des Schweizerischen Badmeister-Verbandes (SBV). «Mir ist konkret kein Fall bekannt, in dem je ein Bademeister einen Besucher oder ein Besucher einen Bademeister tätlich angegriffen hätte.» Auch aus der Badi Hörnli in Kreuzlingen sind ihm keine Reklamationen bekannt, obwohl er selber Ostschweizer ist.

«Normalerweise sind alle anständig», sagt Rüf. Selbst Gruppen junger Männer müsse man in der Regel nicht besonders im Auge behalten – jedenfalls nicht mehr als andere Gäste. «Der Respekt vor dem Bademeister ist eigentlich immer noch vorhanden. Freche Antworten erhält man zwar schon ab und zu, aber damit hat es sich.»

Die Hitze habe aber schon einen Einfluss auf das Verhalten der Badi-Gäste: Sie werden aggressiver, meint Rüf. «Allerdings nicht nur in der Badi, sondern auch beim Autofahren und in der Freizeit.» 

Probleme hätten die Bademeister vor allem mit Eltern am Handy oder nicht eingehaltenen Hygienevorschriften, also die klassische Unterhose unter der Badehose oder die vergessene Dusche. «Auch Sprünge ins Wasser, wo es zu viele Leute hat, sind immer ein Thema.» Besonders nach dem verregneten Frühling und der plötzlichen Hitze herrsche in den Badis derzeit ziemlicher Dichtestress. Rüf: «Das ist auch ein Riesenstress für die Bademeister.»

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