«Wir erhielten sogar Anrufe aus China»
Riesige Solidarität mit Opfern von Moestafa K. (27)

Rudolf Naef und Brigitte Peyer wurden von Moestafa K.* (27) überfallen und verletzt. BLICK berichtete über die Machtlosigkeit der Behörden im Umgang mit abgewiesenen Asylbewerbern, die nicht zurückgeschafft werden können. Die Resonanz sei gewaltig, sagt das Paar.
Publiziert: 18.09.2019 um 19:43 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2019 um 19:50 Uhr
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Moestafa K.* (27) entriss Brigitte Peyer die Handtasche. Darin waren 3500 Franken.
Foto: Flavio Razzino
Flavio Razzino

Ihr Fall schlägt hohe Wellen. Selbst der marokkanische Botschafter in Bern beschäftigt sich nun mit dem Ladenbesitzerpaar Rudolf Naef (69) und Brigitte Peyer (61).

Moestafa K.* (27) versuchte am 19. Dezember, Brigitte Peyer nach Ladenschluss die Handtasche zu entreissen. Darin waren 3500 Franken – die Tageseinnahmen des Delikatessen-Ladens «Erlesenes» in Frauenfeld. Doch der Überfall misslingt, weil Rudolf Naef den Angreifer in den Schwitzkasten nehmen und ihn bis zum Eintreffen der Polizei festhalten kann. Er wird dabei aber verletzt. Die Schaffhauser Staatsanwaltschaft lässt eine Anzeige wegen Körperverletzung trotzdem fallen.

Anrufe und Mails aus aller Welt

Seit BLICK über die Attacke berichtete, erhalten Naef und Peyer unzählige Mails und Anrufe – voller Zustimmung und Trost. «Selbst aus China und den Vereinigten Staaten haben uns Menschen angerufen und Anteil genommen», sagt Naef.

Gross sei das Unverständnis gegenüber der Staatsanwaltschaft Schaffhausen, die ihnen fast schon eine Mitschuld an ihren Verletzungen durch den Überfall von Moestafa K. gegeben hat. «Das kann eigentlich niemand nachvollziehen», sagt Naef. Auch dass K. einfach wieder untertauchen konnte – und damit ein Risiko für die Bevölkerung bleibt. Das Paar: «Wir hoffen nun ganz fest, dass sich das in solchen Fällen künftig ändert – und Opfer endlich ernst genommen werden.»

* Name geändert

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