Weil Mutter die Fristen nicht einhielt
Serbin Marija (17) muss die Schweiz verlassen

Petitionen, Benefiz-Fussballspiele und Klagen habe nichts geholfen: Die Sarganserin Marija Milunovic muss die Schweiz definitiv verlassen. Das Migrationsamt nahm das Gesetz besonders genau.
Publiziert: 18.11.2016 um 09:13 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:59 Uhr
1/5
Seit Juni 2014 lebt Marija in Sargans bei ihrer Mutter Svetlana (34).
Foto: Philippe Rossier

Seit Juni 2014 lebt Marija (17) in Sargans SG bei ihrer Mutter Svetlana (34). Sie lernte schnell Deutsch, ist eine beliebte Schülerin und eine der besten Kickerinnen des FC Balzers. Nun muss sie die Schweiz definitiv verlassen. Gestern erhielt sie vom St. Galler Migrationsamt die Wegweisungsverfügung, wie «FM1 Today» berichtet.

«Ich kann es kaum fassen. Ich bin sehr enttäuscht und traurig. Kein einziger Politiker hat sich je für sie eingesetzt», sagt Marijas Trainer Armin Kekic. Er und Tausende Unterstützer kämpften für ihr Bleiberecht. Sogar ein Benefiz-Spiel gab es, Petitionen mit über 6000 Unterschriften.

Marija und ihre Mutter Svetlana durften bis vor wenigen Tagen noch hoffen: Die Jugendanwaltschaft sprach Marija vom Vorwurf des illegalen Aufenthalts frei. Eine Auswirkung auf ihr Bleiberecht hatte das nicht. «Es bedeutet ausschliesslich, dass die die Jugendliche für ihren illegalen Aufenthalt nicht bestraft wird», sagt Jürg Eberle, Leiter des St. Galler Migrationsamts, zu «FM1 Today».

Grund für ihre Ausschaffung ist, dass Mutter Svetlana bestimmte gesetzliche Fristen nicht eingehalten hatte. Marijas Anwalt stört das ungemein: «Marija hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Ihre Mutter hatte versehentlich bestimmte Fristen nicht eingehalten – dies führt nun zur Wegweisung.» (pma)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?